Als Solvallas Racingmanager Anders Malmrot am Samstagmittag den nächsten Fix-Kandidaten für den Elitloppet 2025 bekanntgab, trat er sogleich eine heftige Diskussion los, handelt es sich bei Mellby Knekt doch "nur" um einen Vertreter der Silverdivision, der noch dazu über die Erfahrung von gerade einmal 18 Starts verfügt.
Malmrot handelte offenbar getreu dem Motto "Form schlägt Klasse", schließlich ist der sechsjährige Wallach seit August bei acht Starts ungeschlagen. Beim Comeback nach dreimonatiger Pause gewann Mellby Knekt am 16. April in Solvalla derart beeindruckend und schnell (1:09,6 gegen Yin Yang!), dass man ihm das rosa Einladungskärtchen für den 25. Mai guten Gewissens überreichen konnte.
Und nur wenige Stunden später zeigte ein weiterer Silberdivisionär, dass sich in der "zweiten Garde" durchaus das ein oder andere Juwel versteckt. Im Håkan "Lillis" Olssons Lopp, der Sista Chansen, der letzten Möglichkeit, um noch einen Startplatz im Paralympiatravet-Finale am kommenden Samstag zu ergattern, gab der achtjährige Ture L.A. seinen späten Einstand auf Goldebene.
Es passte alles für den Maharajah-Sohn, den Maria Törnqvist im Sommer vergangenen Jahres von Johan Untersteiner übernommen und spürbar verbessert hat - mit dem Gewinn des zweiten Silverdivisionsfinale Ende März in Solvall als vorläufigem Höhepunkt.
Carl Johan Jepson, selbst seit Wochen in Überform, schickte Ture L.A. von der 4 resolut an die Spitze, wogegen der knapp favorisierte Mister Hercules zunächst außen hängenblieb. Jepson drosselte das Tempo nach 500 Metern in 1:07,5 auf ein Niveau knapp unter 1:13, womit er wertvolle Reserven sparte, die er im Finish, das wieder unter 1:08 lag, dringend benötigte.
Mister Hercules kam nämlich mit jedem Schritt näher, drohte jedoch abzuheben und musste von Örjan Kihlström mit aller fahrerischer Finesse zusammengehalten werden. So reichte es gegen Ture L.A. (1:11,1) nicht ganz. Dritter wurde For Guys Dream (Stefan Persson), der im Rücken des Siegers jeden Meter gespart hatte, vor Barack Face (Adrian Kolgjini), der sein indiskutables Saisondebüt aus Jägersro halbwegs richtigstellte.
Wenig zwingend wirkte nach vier Monaten Pause der Gocciadoro-Vertreter Charmant de Zack (Magnus Djuse), der bei seiner finale Attacke kaum vorankam und hinter Thereisnolimit (Per Lennartsson) am Ende nur Sechster wurde.
Im Gegensatz zu den Quali-Siegern aus Bollnäs, Jägersro und Romme, die im Paralympiatravet starten müssen, um eine zweiwöchige Startsperre zu umgehen, ist die Teilnahme von Ture L.A. aufgrund der kurzen Vorlaufzeit von gerade einmal sieben Tagn freiweilig. Doch schon im Winnercircle räumte Trainerin Maria Törnqvist alle Zweifel aus und sagte spontan zu. Schließlich hat Ture L.A. in Åby, wo die 37-jährige fast 90 Pferde betreut, Heimspiel.
Ergebnis: https://sportapp.travsport.se/race/raceday/ts609822/results/10