Gelsenkirchen, Sonntag, 13. Oktober 2024. Da hat sich die PMU mit dem im Vorjahr erfolgten Abspecken der Etappen der Tour Européen du Trotteur Français von 50.000 auf 25.000 Euro einen ziemlichen Bärendienst erwiesen. Hatten sich zuvor durchaus mal in Frankreich noch höchst respektabel verkaufende Cracks wie Olga du Biwetz, Nimrod Boréalis, Punchy, Roxana de Barbray, Bird Parker in der Fremde vorgestellt, so lockt man nun nichts Bewundernswertes mehr außer Landes.
In Mallorca kreuzten wenigstens 16 Gespanne die Klingen, von denen allerdings 13 auf der Deutschen liebster Urlaubsinsel fest stationiert waren und die drei „echten“ Franzosen in ihrem Geburtsland nur zu den Underdogs zählten.
Auf der Premiumbahn des westdeutschen Trabrennsports wurde heuer mit sechs Startern der bisherige Tiefpunkt dieser Tour erreicht, und nach der Absage von Henk Grifts Faubourg waren es gar nur noch fünf. Auch der in die Jahre gekommene vorjährige Etappen- und Gesamtsieger Cash du Rib, der neuerlich die Wertung anführt, machte den mageren Kohl nicht fett, der genau so gekocht wurde wie zu erwarten.
Von ganz außen düste Fanatic Flash, der kurioserweise auch auf der PMU-Wettseite als Stute galt, weil dies so von Gelsenkirchen ohne Korrektur übernommen worden war, wie der Wind vor Cicero Noa, Guerrier Castelets, Cash du Rib und Floréal an die Spitze. Im ersten Bogen machte Robin Bouvier mit Floréal mobil, zog in der zweiten Kurve in Front und stellte damit seinen Gefolgsmann Cash du Rib in den äußeren Fahrtwind.
Danach folgten einen Kilometer lang Stehversuche, bei denen die Tachonadel nur mit Mühe unter die 1:20er Marke geriet. Männersport wurde erst auf dem zweiten Kilometer ausgerufen. Im Schlussbogen wurde Cash du Rib trotz des weiteren Weges immer stärker, knackte eingangs der Zielgeraden den sich vergeblich wehrenden Floréal und brauchte für den 18. Volltreffer aus 151 Versuchen nur noch bei Laune gehalten zu werden.
Mit nunmehr 893.178 Euro hat der Zwölfjährige mit der langen schmalen Blesse die nächste Hürde im Blick, die vielleicht schon in 13 Tagen beim Finale in Mons genommen wird.
„Er ist zwar nach Jahren alt, aber im Kopf jung geblieben. Ich arbeite ihn nach Lust und Laune - und er hat oft Lust, noch ein bisschen was zu tun“, bekannte Jean-Loïc Claude Dersoir.
Der PMU-Toto quittierte die schwache Besetzung mit deutlichen Bremsspuren: Lag der Frankreich-Umsatz 2023 bei 479.933,16 Euro, so flossen diesmal nur 260.177,13 Euro durch den PMU-Toto.
Die 15 Punktbesten dürfen am 50.000-Euro-Finale in Mons teilnehmen, wobei Nachrücken erlaubt ist. Die fünf Bestplatzierten haben die Wahl des Startplatzes in der Reihenfolge 1. – 2. – 3. – 4. – 5.
Grand Prix de Gelsenkirchen (sieben- bis 14jähr. franz. Traber; mind. 50.000 Euro Gewinnsumme, seit 1. November 2023 nicht 1., 2. oder 3. in Gruppe I oder II)
2600m Autostart, 25.000 Euro
1. Cash du Rib 15,2 Jean-Loïc Claude Dersoir 28*
12j.br. Wallach von Ready Cash a.d. Quille Castelets von Kaiser Sozé
Be: Ecurie Jeloca; Zü: Ecurie Rib (Joël Hallais); Tr: Jean-Loïc Claude Dersoir
2. Floréal 15,3 Robin Bouvier 20
3. Fanatic Flash 15,3 Jean-Charles Piton 57
4. Guerrier Castelets 15,4 Barbara Guenet 89
5. Cicero Noa 15,6 Sydney van der Brande 160*
*alle Quoten PMU
Sieg: 28*; Richter: sicher 1½ - 1 - 1 - 3½ Längen; 5 liefen (NS Faubourg)
Zw-Zeiten: 13,6 - 19,8 - 19,2 - 12,4/ je 500m - 10,1/letzte 500m
Wert: 12.500 - 6.250 - 3.000 - 2.000 - 1.250 Euro
Umsatz PMU: 260.177,13 Euro
Punkte nach Etappe 5 (Mons, Wolvega, Avenches, San Pardo, Gelsenkirchen):
Cash du Rib 41 (2 Siege)
Elite de Jiel 21
Fire Cracker 15 (1 Sieg)
Galba Ringeat 15 (1 Sieg)
Gigolo Lover 15 (1 Sieg)
Esteban Jiel 14
Cicero Noa 11
Domino d‘Auvrecy 10
El Greco Bello 10
Filarete du Verger 10
Floréal 10
Falco Fun 8
Fanatic Flash 8
Forbach 8
Gitano 8
Cicero Noa 6
Ego Turgot 6
Guerrier Castelets 6
Finale:
Samstag, 26. Oktober Mons / Belgien 2300m 50.000 Euro
Bisherige Gesamtsieger: Pirogue Jénilou (2007), Quido du Goutier (2008), Malakite (2009), Paradis Cordière (2010), Nimrod Boréalis (2011), Punchy (2012), Roxana de Barbray (2013), Soléa Rivellière (2014 und 2015), Swedishman (2016), Bird Parker (2017), Billie de Montfort (2018 und 2019), nicht ausgetragen wegen Corona-Pandemie 2020, Eclat de Gloire (2021 und 2022), Cash du Rib (2023)