Sechs Qualifier für die Hengste und Wallache, sechs für die Stuten der schwedischen Aufzucht 2016 waren ein großer Stolperstein, denn nur die jeweils besten Beiden dürfen am Sonntag, 29. September um dann 2,8 (Oaks) bzw. 4 Millionen Kronen nochmals ran. In den Eliminations, die für die Stuten über 2140, fürs Kriterium über 2640 Meter führten, lagen für die Sieger hier wie da 150.000 Kronen auf der Piste - mit den entsprechenden Prämien für die Plätze zwei bis sechs.

Der ersten Stuten-Vorlauf ging an Alaska Kronos (Foto: sulkysport.se)

Die dreijährigen Stuten bildeten den Rahmen. In der Eröffnungsprüfung zerstob Stig Johanssons Hoffnung, zum Ende seiner grandiosen Laufbahn noch einmal einen großen Wurf zu landen, durch Margaretasjöhammar (38:10) im Galopp. Die 1:13,3, die Daniel Redéns 69:10-Chance Alaska Kronos zum Halbe-Länge-Sieg über Mellby Harissa als erste und nicht mehr erreichte Messlatte vorlegte, wiederholte Örjan Kihlström mit identischem Abstand mit der nach 1:13,4 als Erste vor Gina Mearas (36:10) anschlagenden Trainingskameradin Diana Zet (38) fast auf den Punkt genau. Lasbeks Osoma (24:10) verpasste mit Peter Ingves als Dritte in 1:13,7 die Kür zwölf Tagen recht deutlich. Auch der letzte Deckel blieb dem Dream-Team Redén/Kihlström vorbehalten: Award Kronos war nach 1:14,7 aus der Frontlage um einen „Hals“ besser als die Nu-Pagadi-Tochter Mad Princess, was der Toto mit mäßigen 70 Prozent Aufgeld auf eine Siegwette honorierte.

Zu tun bekommen wird es das Triumvirat des schwedischen Trainerchampions, der derzeit die Liste der Übungsleiter nach Gewinnen mit 24.626.059 Kronen hauchdünn vor Timo Nurmos (24.177.643 SEK) anführt, mit der 544er-Sensationsssiegerin Ganga Bae (1:13,6/Jorma Kontio), Dontlooseallmoney (33.10; 1:14,5) und Björn Goops No Limit Queen, die für 40:10 gemeinsam mit Golden Girl G.T. (beide 1:14,6)  die für 18:10 lange führende Zolly (14,9) deutlich aus dem Endlaufweg räumte.   

Bei den Hengsten und Wallachen machte Robert Berghs Power seinem Namen gleich mal alle Ehre, wurde seiner nach sechs Siegen aus elf Starts exponierten 12:10-Totalisatorstellung vollauf gerecht und kanzelte die vom ersten Leader Brother Bill angeführte Konkurrenz in 1:14,0 um 3½ Längen ab. Wenn man so will doppelt so gut konnte es anschließend Ubiquarian Face, der mit Adrian Kolgjini in 1:13,3 die Rivalen um sieben Längen verlor und seinen überhaupt erst zweiten Sieg buchte. Erste Überraschung: Der bei drei Starts unbezwungene, 130.000 Kronen arme Nurmos-Schützling Civilon schaffte als 19:10-Favorit den Sprung ins Finale als Vierter nicht. Der wiederum gelang dem mit 2.335.300 Kronen sehr viel reicheren Bythebook für 13:10 aus der Frontlage ganz leicht. Erik Adielsson beließ es bei einer Länge Vorsprung für den „geteilten“ Sieger des Svenskt Uppfödningslöpning 2018 und Zweiten des Mittelstrecken-E3-Finales, dem 1:14,2 genügten.

Bei Schwedens Dreijährigen das Maß der Dinge: Aetos Kronos (Foto: travronden.se)

Seine genauso gute Hälfte aus Schwedens renommiertester Zweijährigen-Prüfung verpasste wie nach sehr durchwachsenen heurigen Resultaten wenig überraschend den Endlauf. Unerwartet war lediglich, dass Belker als Sechster weit hinter Upset Face anschlug, mit dem Adrian Kolgjini trotz eines Fehlers nach 1:14,2 seiner knappen 21:10-Favoritenstellung eine halbe Länge vor Djokovic (28:10) gerecht wurde. Den einzigen echten Ausreißer lieferten Marvellous Tooma / Ulf Ohlsson und Exodus Brick / Jörgen Westholm, die für 336 bzw. 317:10 nach 1:13,8 und 1:13,9 die Plätze eins und zwei markierten und Guzz Mearas (54, III.) wie Global Adventure (22, IV.) einen weiteren Auftritt vermasselten. Den bombenfesten Deckel drauf machte Aetos Kronos. Nach Volltreffern im Håkan Wallner Memorial (Solvallas Treåringseliten während des Elitloppet-Meetings) und beiden E3-Finals über Mittel- und Kurzstrecke allein in diesem Jahr mit 3.150.000 SEK gesegnet, machte Jerry Riordans schwarzbrauner Bold-Eagle-Sohn in 1:13,9 als 12:10-Brenner kurzen Prozess und dürfte als Favorit ins Finale gehen. „Er ist sowohl schnell als auch kampfstark. Lediglich im ersten Bogen war er ein bisschen aufgedreht und ich musste etwas aufpassen - das war der springende Punkt. Nach einem ersten Kilometer in 1:10,9 (!) hat er sich mehr und mehr entspannt. Alles in allem war’s ein Kinderspiel“, zog Örjan Kihlström Bilanz.

Interessante Konstellationen ergeben sich bei Durchsicht der Finalfelder. Die im Vorjahr mit je vier Sprösslingen so prominenten Stallions Muscle Hill und der bereits 21 Jahre alte SJ’s Caviar stellen lediglich einen bzw. gar keinen Kandidaten nach dem - sicher unfreiwilligen - Motto: „Dem Nachwuchs eine Chance“. Dreimal vertreten ist mit seinen Kindern Überflieger Bold Eagle und etwas überraschend auch der amerikanische Halb-Pacer Googoo Gaagaa, der in seinem Geburtsland mal einen Dreijährigen-Weltrekord aufgestellt hat. In seinem ersten Jahrgang stellt Trixton zwei Vorlauf-Siegerinnen. Die deutsche Zucht repräsentiert Nu Pagadi dank Mad Princess.

Bei den Trainern sind die sonst mit ihren Jungspunden so dominanten Timo Nurmos und Svante Båth nur je einmal, Tomas Malmqvist gar nicht präsent. Viel gelernt bei der Ausbildung von Conrads Rödluva hat offensichtlich Redén, der lange Jahre fast ausschließlich durch Amerika-Importe auf sich aufmerksam gemacht hat. Mit Diana Zet, Award Kronos und Alaska Kronos stellt er drei Vorlaufsiegerinnen und hat damit an jenem 29. September am meisten zu tun. Je zwei Aspiranten kommen aus den Quartieren von Robert Bergh und Adrian Kolgjini.

Die Endlauffelder: Pferd (*Vorlaufsieger) - Vater - Trainer

41. Svenskt Trav Oaks (Gruppe I nat., vierj. Stuten)

2140m Autostart, 2.800.000 SEK

Wert: 1.400.000 - 700.000 - 350.000 - 19.000 - 12.000 - 8.000 - 5.000 SEK

93. Svenskt Trav-Kriterium (Gruppe I nat, Dreijährige)

2640m Autostart, 4.000.000 SEK

Wert: 2.000.000 - 1.000.000 - 500.000 - 240.000 - 160.000 - 100.000 SEK