Nach einem Kurz-Ausflug zu 154.000 Euro Dotation wurde er wieder auf 110.000 Euro rasiert. Kleiner Trost: Es wurden in den mausgrauen Krisenzeiten des italienischen Pferderennsports auch schon mal deutlich weniger ausgeschüttet, und ihren Status der Kategorie I und damit ein Ranking in der UET-Masters-Serie durfte die Traditionsprüfung auch behalten.
Großartige Resonanz rief das bei den Ställen nicht hervor. Echte Ausländer hatten die Fahrt über die Alpen in die Stadt am Arno nicht gewagt. Arazi Boko gilt seit zwei Jahren als Dauerimport, und auch die Deutsche Pocahontas Diamant verdient seit nunmehr 1½ Jahren ihre nicht schlecht belegten Brötchen im Süden unter der Regie des gelben Wundermannes Alessandro Gocciadoro. Der hatte sich fast selbstverständlich für den zwölf Jahre alten schwedischen Haudegen entschieden, der als blendender und top-sicherer Beginner zudem mit der „1“ bestens bedient war. Der Varenne-Sprössling hatte auf der 1000-Meter-Piste von Visarno, die 2013 das ehrwürdige, 200 Meter kürzere, im Frühjahr 2012 geschlossene La Mulina als Austragungsort abgelöst hat, keine Mühe, die Pole Position gegen Holger Ehlerts Pantera del Pino zu behaupten, mit der Rene‘ Legati darauf erpicht war, eine genügend große Lücke zu reißen, um innen einparken zu können.
Nach 300 Metern war’s geschafft: Hinter der aus Startreihe zwei an Arazi klebenden Ula Risaia Trgf, mit 55.430 Euro Gage Underdog des Achters, gelangte die auch schon 172 Auftritte schwere Panterin vor Trillo Park, Pocahontas Diamant und Poseidon Bar als Dritte nach innen, während Ua Huka und Tatanka OP das zweite Gleis bevölkerten. Einmal vorn, hatte Gocciadoro absolut keine Eile und bummelte im 1:20er Tempo vor der Tribüne entlang, wo sich Pantera del Pino für die Schlussrunde auf den Todessitz begab. Das sollte der Turbo-Sund-Tochter auf den finalen 300 Metern, wo aus dem Schaulaufen endlich echter Männersport wurde, ganz schlecht bekommen: Bis auf den letzten Platz wurde sie zurück expediert.
Viel besser erging‘s ihrer von Gocciadoro trainierten Stallgefährtin Ua Huka allerdings auch nicht. Die furiose Schlusssequenz wurde zum Catwalk für die „Innenspurler“, von denen Arazi Boko, wieder mal unter diesmal etwas dezenterem Hauen und Stechen, seine Vorteile entschlossen nutzte und 1½ Längen vor der prima durchhaltenden Ula Risaia Trgf zum Millionär wurde: 1.028.898 Euro prangen auf dem Konto des Wallachs, der auch schon für 1½ Jahre in Frankreich durch die harte Schule eines Fabrice Souloy bzw. Philippe Billard gegangen ist, nachdem er die ersten Lektionen in Südschweden bei Henrik Södervall erhalten hatte. Vier Längen dahinter schnappte Pocahontas Diamant ihrem Schattenspender Trillo Park den mit 12.000 Euro belohnten dritten Platz um Haupteslänge vor der Nase weg und hat nun in der Obhut des italienischen Trainerchampions 52.457 Euro verdient.
73. Gran Premio Duomo (Gruppe I int., frei für alle; UET-Masters-Serie)
1600m Autostart, 110.000 Euro
1. Arazi Boko 16,9 Alessandro Gocciadoro 16
12j.schwbr. Wallach von Varenne a.d. Laura Kemp von Express Ride
Be: Leonardo Cecchi; Zü: Annemanna AB, SE; Tr: Team Gocciadoro
2. Ula Risaia Trgf 3. Pocahontas Diamant 4. Trillo Park 5. Poseidon Bar 6. Ua Huka 7. Tatanka OP 8. Pantera del Pino |
17,1 Antonio Greppi 17,6 Roberto Vecchione 17,6 Antonio di Nardo 18,4 Enrico Bellei 18,5 Andrea Baveresi 18,6 Riccardo Pezzatini 21,5 Rene’ Legati |
425 98 100 1098 22* 1215 22* |
Sieg: 16; Richter: leicht 1½ - 4 - Kopf - 5 Längen; 8 liefen
Wert: 46.000 - 22.000 - 12.000 - 6.000 - 4.000 sowie 20.000 Euro Züchterprämie