++ Heute: Auftakt zur PMU-Woche in Deutschland mit fünf Rennen in Straubing (ab 12:30 Uhr) - Morgen folgt Gelsenkirchen mit vier PMU- und drei Rahmenrennen (Beginn 11:50 Uhr) - Am Freitag vier Prüfungen in Hamburg (ab 12:00 Uhr) - Berlin am Samstag mit drei PMU und dem jeweils 6. Lauf zur Silber- und Newcomer-Serie (ab 11:30 Uhr) - Und schließlich München am Montag mit sieben Rennen und den ersten Zweijährigen-Qualis ab 11:35 Uhr ++ ++ Jägersro: Breeders-Course-Vorläufe für Dreijährige - Patrick Maleitzkes Bumblebee S. Sechste in 1:12,6/1640 Meter - Summermusic'night S (Jos Verbeeck) Siebter in 1:12,9/1640 Meter - Karin Walter-Mommerts Dark Photon Face (Adrian Kolgjini) dis.rot - Schweden-Vorlauf zum Super Trot Cup - Die Tickets für Berlin sichern Swish the Cash, Global Delayed und Call Me Gleipner - KWM-Schützlinge Nantorp Bo (Joakim Lövgren) und Corazon Bar (Markus Waldmüller) in einer 136.000-Kronen-Meile Fünfter und Siebter in 1:11,5 bzw. 1:12,0 - Ingrid Wolfs Yantra Slave Cal mit Wim Paal über 2640 Meter aus dem ersten Band Fünfte in 1:15,2 ++ ++ Tampere: Ungefährdeter Start-Ziel-Erfolg für Karin Walter-Mommerts dreijährigen Maharajah-Sohn Spyder Wania mit Tuukka Varis in 1:16,4/2100 Meter ++ ++ Romme: Thorsten Tietz für das Tinter-Quartier mit Dixiechick Hanover Achter in 1:13,5/2140 Meter, mit Hidalgo Simoni Vierter in 1:14,4/2140 Meter, mit Rally Juvelen dis.rot - Jorma Kontio mit Stall Gesveas Nott Eck Siebter in 1:14,5/2140 Meter, mit Karin Walter-Mommerts Dimaggio Face Fünfter in 1:15,7/2140 Meter ++ ++ Skive: Die Spangenberg-Schützlinge Laith H Boko (Trine Austevoll) Zweiter in 1:16,4/2060 Meter, Justwalkonby (Rene Kjær) nach Fehler unplatziert, Lola Vici (Emma Stolle) Sechste in 1:17,5/2060 Meter Bänderstart - Alexander Nagels Northern Pride (Knud Mønster) Vierter in 1:20,9/2020 Meter Bänderstart ++ ++ Sonntag: Vier C-Bahn-Rennen im niederbayerischen Pocking- Beginn 13:30 Uhr ++
Classic Connection und Dear Friend die fremdländischen Sieger
02. Februar 2020
Flicka-de-Blary_imagelarge

Deutlich war der Vorsprung von Flicka de Blary (Foto: leparisien.fr)

Obwohl Fado du Chêne mit 25 Meter Zulage allen Raum der Welt hatte, sich aus dem vorderen Gemenge herauszuhalten, versagten dem Hitzkopf wiederum die Nerven. Im Galopp nahm er 40 Meter Freiwilligen-Zulage auf, hatte sich nach einem Kilometer gerade ans nicht auf ihn wartende Feld herangearbeitet, als der nächste Rumpler kam. Den ließen ihm die Rennrichter durchgehen, doch bei Nummer drei im Scheitel der unteren Kurve war dann auch deren Geduld am Ende. Sie verbannten Fado an den Sünderturm, wo der nach 500 Metern ausgefallene French Lover bereits auf ihn wartete.

Viel besser versah es die knapp zur Favoritin erkorene Flicka de Blary, mit der sich Camille Levesque im Windschatten der das Tempo ständig steigernden Fame Music bestens aufgehoben fühlte. 30 Meter zurück führte Fubria die Verfolger an, bis ab dem Gipfel Fun Quick und Fabulous Dream ihr den vermeintlichen dritten Rang abspenstig zu machen begannen. Kurz vorm Einbiegen in die Endgerade hatte die „Musik“ ausgespielt und verabschiedete sich im Galopp, so dass Flicka de Blary geradewegs zum siebenten Sieg, der zugleich der erste der Gruppe II war, durchmarschierte und ihr Konto bzw. das ihres Trainers und Besitzers Thomas Levesque auf 269.730 Euro stemmte. Ein dickes Kreuz dürfte auch Maik Esper unter die Prüfung gesetzt haben: Der von ihm vorbereitete Carpe-Diem-Sohn Fun Quick nutzte den Tag zum Ehrenplatz und dem mit 25.000 Euro höchsten Scheck seiner Laufbahn knapp vor Fubria, die Eric Raffin nach einem Schwächeanfall in der Schlusskurve noch wuchtig auf einen „Hals“ heranscheuchte.

Prix Camille Blaisot (Prix Harley Davidson) - Monté - (Gruppe II nat., fünfj. Hengste und Stuten)

2850m Bänderstart, 25m Zulage ab 446.000 Euro; 100.000 Euro

1.      Flicka de Blary           2850   14,1     Camille Levesque            21

         5j.br. Stute von Sam Bourbon a.d. Kalinkaya von Coktail Jet

         Be / Tr: Thomas Levesque; Zü: Ec. de Blary

2.      Fun Quick                    

3.      Fubria                   

4.      France Brésil               

5.      Fabulous Dream     

6.      Flore de Janeiro        

7.      Forever Speed         

8.      Ferreteria                   

         French Lover               

         Fame Music             

         Fado du Chêne         

2850   14,6     Adrien Lamy                     

2850   14,6    Eric Raffin                       

2850   14,8    David Thomain           

2850   15,2     Benjamin Rochard        

2850   15,4     Anthony Barrier          

2850   15,6     Julien Raffestin            

2875   15,0     Matthieu Abrivard          

2850   dis.r.    Guillaume Martin           

2850   dis.r.    Mathieu Mottier              

2875   dis.r.    Paul-Philippe Ploquin     

97

110

230

820

460

1440

740

700

310

26

Sieg: 21; Richter: überlegen 8 - Hals - 3 - 5 - 3 - 3½ - 2 Längen; 11 liefen

Zw-Zeiten: 15,3/1350m - 14,3/1850m - 14,0/2350m

Wert: 45.000 - 25.000 - 14.000 - 8.000 - 5.000 - 2.000 - 1.000 Euro

 

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Aurélien Desmarres mit Familienpferd Caban Prior (Foto: equidia.fr)

New Kids on the Ride unter sich

Auch die nächste große Nummer war der Reiterei vorbehalten - diesmal den älteren Semestern. Im Prix Jacques Andrieu wurde nur eine Woche nach ihrem wenig überzeugenden fünften Rang im Prix de Cornulier eher mangels echter Alternativen denn erstklassiger Präsenz Evangelina Blue auf den Favoritenschild gehoben - und diesen Erwartungen nicht eine Sekunde gerecht. Ewig dümpelte sie im Hintertreffen herum und kam erst besser ins Bild, als die ersten drei Plätze vergeben waren. Sie befand sich damit in guter Gesellschaft, denn auch die mit 25 Meter Zulage bedachten Coach Franbleu, der nach vielen Auftritten dieses Winters allmählich Wirkung zeigt, und der unterwegs zweimal attackierende Vertige de Chenu spielten in der Schlussrechnung keine Rolle. Über Emir de Rebomard, mit 273.420 Euro an Gewinnen der Underdog der Zehn, nahm Julien Raffestin sein Rennreiterherz in beide Hände. Während sich die Reichen noch sortierten, wimmelte er weit voraus die erste harsche Attacke Caban Priors ab, der sich in sein Fahrwasser verzog und dort bestens aufgehoben war. Beim zweiten Zupacken rauschte Vertige de Chenu bergauf an die Flanke des Leaders, wodurch Caban Prior noch besser am Gebiss stand.

Dahinter produzierten sich die Außenseiter Gross Weight und Aribo Mix. Als sich Vertige de Chenu im Schlussbogen allmählich wieder nach hinten verdrückte und auch der mittlerweile aufgerückte Coach Franbleu keinen rechten Biss mehr offenbarte, dirigierte Aurélien Desmarres das Familienpferd nach außen. Ein langer Blick zurück bestätigte dem 23-jährigen, dass von hinten keine Gefahr drohte, und er begann sich auf Emir de Rebomard zu konzentrieren. War es nun „Kampf“ oder eher „sicher“, mit dem er den tapferen Tempomacher dankend um eine halbe Länge niederstreckte? Der von den Desmarres‘ selbst gezüchtete Sancho-Pança-Sprössling, der seit zwei Jahren ausschließlich im Monté-Gewerbe unterwegs ist und in jener Ära 15 Siege und 380.000 Euro eingesackt hat, landete den insgesamt 21. Volltreffer. Weitere 45.000 kamen für den nunmehr 448.940 Euro schweren Aufsteiger hinzu. Drei Längen zurück schnappte sich der Schwede Gross Weight „Bronze“ fünf Längen vor einer neuerlich enttäuschenden Evangelina Blue, die alle Mühe hatte, den ein Riesenpensum leistenden Vertige de Chenu abzufangen.

Prix Jacques Andrieu - Monté - (Gruppe II int., Fünf- bis Elfj., nicht unter den ersten Drei des Cornulier 2020)

2850m Bänderstart, plus 25 Meter ab 530.000 Euro; 100.000 Euro

1.      Caban Prior                   2850   13,8      Aurélien Desmarres        40

         8j.br. Wallach von Sancho Pança a.d. Fita Prior von Ultra Prior

         Be / Tr: Sylvain Desmarres; Zü: Isabelle Desmarres

2.      Emir de Rébomard 

3.      Gross Weight              

4.      Evangelina Blue       

5.      Vertige de Chenu     

6.      Accord Marjacq       

7.      Volcan de Bellande  

8.      Aribo Mix                    

9.      Coach Franbleu  

10.    Evidence Roc            

2850   13,8      Julien Raffestin               

2850   14,1      David Thomain               

2850   14,4      Mathieu Mottier               

2875   13,8      Eric Raffin                        

2850   14,7      Matthieu Abrivard         

2850   14,9      Noémie Hardy            

2850   15,1      Guillaume Martin          

2875   14,5      Yoann Lebourgeois        

2850   15,3      Emilie Le Beller          

69

81

26

83

820

1320

460

88

1290

Sieg: 40; Richter: sicher ½ - 3 - 5 - ½ - 4 Längen; 10 liefen

Zw-Zeiten: 13,8/1350m - 14,6/1850m - 14,3/2350m

Wert: 45.000 - 25.000 - 14.000 - 8.000 - 5.000 - 2.000 - 1.000 Euro

 

Revanche geglückt

Fest in französischer Handblieb der „internationale“ Prix Charles Tiercelin für den Jahrgang 2016, in dem der Nachfolger von beispielsweise Ready Cash, Bold Eagle, Traders und zuletzt Face Time Bourbon gesucht wurde. Er kam als echtes Gipfeltreffen der Einheimischen daher und wäre unmittelbar vor dem Amérique ein echter Appetitanreger gewesen, hätte es dessen überhaupt bedurft. Es war alles drin in dieser Autostartprüfung - vor allem mit Green Grass und Gotland die beiden Primi der ersten Gruppe-Rennen und mit Gunilla d’Atout und Gu d’Héripré ihre weibliche und männliche Ablösung, was die aktuellen Ergebnisse betrifft. Genau dieses Quartett bestimmte über die gesamte Strecke das Geschehen; nur anfangs vermochte sich Alessandro Gocciadoros vermeintlich beste seiner vier Chancen in diese Phalanx einzumischen.

Während sich die bei ihm gelandete In Your Dreams sofort im Galopp verdünnisierte - der ins deutsche Gestütbuch eingetragenen Donato-Hanover-Tochter taten es wenig später Général du Parc, Custom Colt und Gamble River gleich, im Schlussbogen fielen Golden Bridge und Al Capone Stecca dem Rotstift zum Opfer -, schmetterte Amon You SM in Front. Lange verteidigte er sich dort nicht, als Gotland mit Urgewalt angedonnert kam und sich eingangs des Joinviller Bogens festsetzte. Hinter diesem Duo postierten sich Gallant Way und Golden Bridge, außen löste die an der „8“ verhalten ins Match geführte Green Grass bald Gu d’Héripré als Leader ab, der Gunilla d’Atouts heißen Atem im Nacken spürte. Girls Talk, Al Capone Stecca und Juan Bros waren die nächsten der bereits arg dezimierten Reihen.

Gu d‘Héripré

Gu d‘Héripré und Franck Nivard verhindern einen zweiten Big Point von Björn Goop (Foto: paris-turf.com)

An der letzten Ecke offenbarte Gotland unter Green Grass‘ Dauerfeuer erhebliche Probleme. Prächtig lag dort Gu d’Héripré in Franck Nivards Hand, der die Bold-Eagle-Tochter zügig links liegen ließ und sicher nach Hause zu kommen schien - bis Gunilla d’Atout ihr Kämpferherz in die Waagschale zu werfen begann. Unter wuchtigen Hilfen Björn Goops rückte die Ready-Cash-Tochter mit jedem Schritt näher, doch ganz zu packen bekam sie den sehr viel weniger geforderten Fuchs mit der langen schmalen Blesse nicht. In erstklassigen 1:11,6 - 0,4 Sekunden über dem im Vorjahr von Face Time Bourbon markierten Rekord - behielt Philippe Billards Schützling zum siebenten Mal in seiner Karriere die Oberhand, revanchierte sich für die ähnlich knappe Niederlage im Critérium des 3 Ans an Gunilla und hat als etwas später Wachgeküsster trotz „nur“ 242.750 Euro Gotland (462.100) als Nummer eins bei den Herren bis auf Weiteres abgelöst.

Für Platz drei musste sich Green Grass nicht nur der prächtig fightenden Gallant Way und Amon You SM erwehren, sondern auch eine Gangartüberprüfung überstehen. Platz sechs für den haarscharf gescheiterten deutschen Derby-Favoriten Juan Bros noch vor den viel renommierteren Girls Talk und Gotland war ein echtes Trostpflaster auf die bis dahin ziemlich gerupften deutschen Seelen.

„Es ist besser gelaufen als gedacht - mit Startplatz ‚9‘ ist‘s nie einfach, und Gu hatte dann auch eine Zeit lang die Nase im Wind. Zum Glück wurden wir bald durch Green Grass abgelöst und hatten bergauf Deckung. Im entscheidenden Moment ließ er nie locker und parierte Gunillas Angriff famos. Er ist ein tolles Pferd - die Stute aber auch“, atmete „Franckie-Boy“ erleichtert durch.

Prix Charles Tiercelin (Gruppe II int., vierj. Hengste und Stuten)

2100m Autostart, 100.000 Euro

1.      Gu d‘Héripré                  11,6     Franck Nivard                        41

         4j. Fuchshengst von Coktail Jet a.d. Vedetta d’Héripré von Orlando Vici

         Be: Ecurie Rolling; Zü: Ecurie d’Héripré; Tr: Philippe Billard

2.      Gunilla d‘Atout             

3.      Green Grass             

4.      Gallant Way                  

5.      Amon You SM           

6.      Juan Bros                   

7.      Girls Talk                      

8.      Gotland                        

         Général du Parc          

         Golden Bridge            

         In Your Dreams          

         Custom Colt                

         Al Capone Stecca       

         Gamble River               

11,6     Björn Goop                           

12,1     Mathieu Mottier                    

12,1     David Thomain                  

12,1     Antonio Greppi                     

12,2     Roberto Vecchione         

12,3     François Lagadeuc        

12,7     Eric Raffin                             

dis.r.    Alexandre Abrivard           

dis.r.    Yoann Lebourgeois          

dis.r.    Matthieu Abrivard                

dis.r.    Örjan Kihlström               

dis.r.    Alessandro Gocciadoro 

dis.r.    Jean-Philippe Monclin     

31

71

440

65

1040

1150

85

620

460

96

1300

1170

670

Sieg: 14; Richter: Kampf Hals - 4½ - ½ - Hals - 1 - ¾ Länge; 14 liefen

Zw-Zeiten: 07,0/600m - 10,9/1100m - 12,2/1600m

Wert: 45.000 - 25.000 - 14.000 - 8.000 - 5.000 - 2.000 - 1.000 Euro

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Deutsch gezogener Sieger am Amérique-Tag: Classic Connection (Foto: canalturf.com)

Kompromisslose Connection

Einen ziemlich unerwarteten „deutschen“ Erfolg gab es im Prix Jean-René Gougeon für sechs- bis achtjährige Hengste und Wallache der gehobenen Mittelklasse durch Derby-Trostlauf- und Breeders-Crown-Sieger Classic Connection, der in dem durch zahlreiche Ausfälle arg gerupften 16er-Pulk die letzten gewöhnungsbedürftigen Auftritte komplett auf den Kopf stellte und mit Matthieu Abrivard an die feine Form des Sommers anknüpfte. Der äußerste Startplatz „9“ hinterm Auto ist nicht jeden Pferdes Sache, doch im Gegensatz zu seinem inneren Nebenmann Christophe Martens, der Co-Favorit Alcoy von der „8“ sofort zurücknahm, ins Hintertreffen ab- und von dort nie wirklich auftauchte, ließ es Abrivard richtig kesseln. Schneller kam nur „Landsmann" Tsunami Diamant in die Hufe, der Classic Connection jedoch bereitwillig die Leadership überließ, als der darum zu Beginn des Joinviller Bogens anklopfte. Kaum hatte sich der Sohn der kanadischen Stakes-Siegerin Cry’s Dream vorn eingerichtet, als der aus Startreihe zwei blendend abgekommene Velvet Gio angedonnert kam und zur Rochade bat. Auch diese, durch den Tempo-Wechsel oft genug der Genickbrecher für so manchen Kandidaten, steckte Classic Connection klaglos weg.

500 Meter vorm Ziel wechselte Gabriele Gelormini mit Velvet Gio in die Todesspur, doch wenn der 28-jährige geglaubt hatte, er könne dem Schützling von Jean-Pierre Dubois ein Schnippchen schlagen, hatte er sich arg geschnitten. Fast aufreizend lässig schaute sich Abrivard nach echten Kerlen um, die nicht kamen, und bugsierte seinen Partner ohne einen Handschlag als verblüffend leichten Sieger zwei Längen voraus zu üppigen 36.000 Euro. Der sonst in Schweden aktive Italiener Velvet Gio, der im Spätherbst zwei Jägersroer Gulddivisionen überlegen an seine Fahne geheftet und auch beim Vincennes-Debüt am 14. Dezember mit dem Ehrenplatz zu Violetto Jet eine exzellente Figur abgegeben hatte, geriet durch die heftig attackierenden Elvis du Vallon und Short in Cash gehörig in Bedrängnis, hielt jedoch Platz zwei eisern fest. Der die Innenspur nie verlassende Tsunami Diamant verlor am Ende ein wenig den Kontakt; es reichte für Deutschlands Derby-Sieger 2017 zu Scheck Nummer sechs in Höhe von 1.600 Euro.

„Wirklich überrascht bin ich über den Erfolg nicht, denn der ‚Chef‘ (Jean-Pierre Dubois/Anm.d.Red.) hatte nach den letzten Trainingseindrücken richtig Mumm auf ihn. Selbst Startplatz ‚9‘ konnte uns nichts anhaben. Er begann mit enorm viel Schwung, und wir konnten es uns recht leicht auf der Pole Position einrichten. Als ich im Einlauf ein wenig die Hände aufgemacht habe, war er hellwach - der Rest war ein Kinderspiel“, strahlte Matthieu Abrivard. Mit Oasis Bi (2014), Aubrion du Gers (2016), Cash Gamble (2017) und Dorgos de Guez (2019) hat Classic Connection prominente Vorgänger, die sich in dieser Siegerliste verewigt haben.

Prix Jean-René Gougeon (Gruppe III int., sechs- bis achtj. Hengste und Wallache, keine 361.000 Euro)

2100m Autostart, 80.000 Euro

1.      Classic Connection      11,4     Matthieu Abrivard               224

         6j.br. Hengst von Love You a.d. Crys Dream von Taurus Dream

         Be / Zü: Jean-Pierre Dubois, FR / DE; Tr: Kevin Vanderschelden

2.      Velvet Gio                     

3.      Elvis du Vallon        

4.      Short in Cash             

5.      Cash du Rib               

6.      Tsunami Diamant    

7.      Calou Renardière     

8.      Voltaire Gifont         

9.      Caliu des Bosc         

         Cœur Baroque             

         Carlo de Carsi              

         Alcoy                          

         Rajesh Face               

         Angle of Attack           

         Hard Times                

         Désir Castelets           

11,6     Gabriele Gelormini             

11,6     Charles Cuiller                  

11,6     Björn Goop                           

11,8     Jean-Loïc Claude Dersoir

11,8     Robin Bakker                     

12,0     Eric Raffin                           

12,2     Pietro Gubellini                  

28,0g   Gabriel Angel Pou Pou    

dis.r.    Benjamin Rochard         

dis.r.    Franck Nivard                  

dis.r.    Christophe Martens            

dis.r.    Adrian Kolgjini                 

dis.r.    David Thomain                  

dis.r.    Nicolas Bazire                 

dis.r.    Jean-Philippe Monclin   

58

190

19

480

560

190

200

450

2690

1110

52

1020

460

1570

1690

Sieg: 224; Richter: leicht 2 - Kopf - Kopf - 2 - ½ - 2 Längen; 16 liefen

Zw-Zeiten: 07,7/600m - 09,9/1100m - 11,9/1600m

Wert: 36.000 - 20.000 - 11.200 - 6.400 - 4.000 - 1.600 - 800 Euro

 

Dear Friend Paris

Johan Untersteiner bejubelt seinen Erfolg mit Dear Friend (Foto: paris-turf.com)

Genauso zügig wurde das Pendant für die Stuten abgewickelt. Der ebenfalls mit dem Auto gestartete Prix Helen Johansson wurde eine leichte Beute Dear Friends, die bei Odds von 70:10 für so manche Spürnase zur „guten Freundin“ avancierte. Johan Untersteiner flog mit der Orlando-Vici-Tochter von der „4“ pfeilschnell in Front, trat das Kommando nach 600 Metern an Charmeuse Royale ab und fand auf der Zielgeraden hinten um die die zweite Reihe anführende Norwegerin Calina herum rechtzeitig auf freie Bahn. Dem kernigen Endspurt der Schwedin waren weder Charmeuse Royale noch die sich innen durchmogelnde Crescendis gewachsen, die die Baziresche Toto-Favoritin auf Rang vier verwies. 2019 obsiegte in dieser Prüfung übrigens Chica de Joudes, die damit den ersten unauffälligen Schritt Richtung Prix d’Amérique 2020 getan hat...

 

Prix Helen Johansson (Gruppe III int., sechs- bis achtj. Stuten, keine 361.000 Euro)

2100m Autostart, 80.000 Euro

1.      Dear Friend                   11,4     Johan Untersteiner              70

         7j. Rappstute von Orlando Vici a.d. Juventas Broline von Pine Chip

         Be: Mauro Fantini & Chunram Jiraporn, SE; Zü: Bengt-Åke Nyberg, SE; Tr: Johan Untersteiner

2.      Charmeuse Royale

3.      Crescendis              

4.      Calina                     

5.      Divine Mesloise           

6.      Unique Juni               

7.      Coumba Kuky            

8.      Virginia Grif               

9.      Douceur du Chêne   

10.    Electra Jet                

11.    Daélia de Vandel       

12.    Déesse des Landes  

13.    Comète Darche        

14.    Extra Light                   

         Costa Haufor               

11,5     Matthieu Abrivard                

11,5     Jean-François Senet        

11,7     Jean-Michel Bazire             

11,7     Alexandre Abrivard           

11,8     Björn Goop                         

11,9     Gabriel Angel Pou Pou  

11,9     Alessandro Gocciadoro   

11,9     Franck Nivard                       

12,1     Pierre Vercruysse           

12,2     Cédric Mégissier             

12,4     Laurent-Michel David    

12,8     Junior Guelpa                  

12,8     Franck Ouvrie                    

dis.r.    Charles-Julien Bigeon     

98

720

17

290

210

1390

330

55

1780

1610

2810

2710

870

880

Sieg: 70; Richter: leicht 1½ - k.Kopf - 2 - Hals - 1 - Kopf; 15 liefen (NS Crèpe de Satin)

Zw-Zeiten: 08,1/600m - 10,7/1100m - 11,8/1600m

Wert: 36.000 - 20.000 - 11.200 - 6.400 - 4.000 - 1.600 - 800 Euro

 

Feydeau Seven

Feydeau Seven sorgte für den einzigen Bazire-Treffer (Foto: paris-turf.com)

Viel überlegener als die eine Länge Vorsprung hergeben mag sicherte sich Jean-Michel Bazires Feydeau Seven den Prix de Montréal (Prix Lalique) für fünfjährige Hengste und Wallache, die keine 200.000 Euro verdient haben. Lange verdeckt im Vordertreffen gehalten, war der Rédéo-Josselyn-Nachkömmling sofort eine Klasse für sich, als ihm der Maître 500 Meter vorm Ziel den Laufpass gab, schaffte beim 19. Versuch den zehnten Treffer, verbesserte sich auf 1:12,1/2100m, strich 23.850 der 53.000 Euro ein und darf nun zurecht auf eine ähnliche Karriere wie Vorjahrssieger Excellent hoffen. Mehr als 16:10 war am Totalisator nicht zu holen auf den wie so viele Bazire-Pferde ohne Check und rundum ohne Eisen aufgebotenen Hengst.

 

Letzte Besucher des Winner Circles waren im dem Reiter-Nachwuchs vorbehaltenen Prix Tidalium Pélo für die älteren Recken bis 270.999 Euro Gewinnsumme Noémie Hardy und Brio de Tillard. Die 19-jährige verhielt den Favoriten über 2850 Meter ewig im Mittelfeld, ließ sich die vorderen Chargen gründlich austoben und verwandelte dank der ausgebufften Taktik puppenleicht - für sich zum 45. Treffer, womit der Status des Professional bald erreicht sein wird, für ihren neunjährigen Partner zum zwölften.