++ Jägersro: Breeders-Course-Vorläufe für Dreijährige - Patrick Maleitzkes Bumblebee S. Sechste in 1:12,6/1640 Meter - Summermusic'night S (Jos Verbeeck) Siebter in 1:12,9/1640 Meter - Karin Walter-Mommerts Dark Photon Face (Adrian Kolgjini) dis.rot - Schweden-Vorlauf zum Super Trot Cup - Die Tickets für Berlin sichern Swish the Cash, Global Delayed und Call Me Gleipner - KWM-Schützlinge Nantorp Bo (Joakim Lövgren) und Corazon Bar (Markus Waldmüller) in einer 136.000-Kronen-Meile Fünfter und Siebter in 1:11,5 bzw. 1:12,0 - Ingrid Wolfs Yantra Slave Cal mit Wim Paal über 2640 Meter aus dem ersten Band Fünfte in 1:15,2 ++ ++ Tampere: Ungefährdeter Start-Ziel-Erfolg für Karin Walter-Mommerts dreijährigen Maharajah-Sohn Spyder Wania mit Tuukka Varis in 1:16,4/2100 Meter ++ ++ Romme: Thorsten Tietz für das Tinter-Quartier mit Dixiechick Hanover Achter in 1:13,5/2140 Meter, mit Hidalgo Simoni Vierter in 1:14,4/2140 Meter, mit Rally Juvelen dis.rot - Jorma Kontio mit Stall Gesveas Nott Eck Siebter in 1:14,5/2140 Meter, mit Karin Walter-Mommerts Dimaggio Face Fünfter in 1:15,7/2140 Meter ++ ++ Skive: Die Spangenberg-Schützlinge Laith H Boko (Trine Austevoll) Zweiter in 1:16,4/2060 Meter, Justwalkonby (Rene Kjær) nach Fehler unplatziert, Lola Vici (Emma Stolle) Sechste in 1:17,5/2060 Meter Bänderstart - Alexander Nagels Northern Pride (Knud Mønster) Vierter in 1:20,9/2020 Meter Bänderstart ++ ++ Mittwoch: Auftakt zur PMU-Woche in Deutschland mit fünf Rennen in Straubing (ab 12:30 Uhr) - Donnerstag folgt Gelsenkirchen mit vier PMU- und drei Rahmenrennen (Beginn 11:50 Uhr) - Am Freitag vier Prüfungen in Hamburg (ab 12:00 Uhr) - Berlin am Samstag mit drei PMU und dem jeweils 6. Lauf zur Silber- und Newcomer-Serie (ab 11:30 Uhr) - Und schließlich München am Montag mit sieben Rennen und den ersten Zweijährigen-Qualis ab 11:35 Uhr ++ ++ Sonntag: Vier C-Bahn-Rennen im niederbayerischen Pocking- Beginn 13:30 Uhr ++
Critérium des 5 Ans: Eugenitos Meisterstück
03. September 2019
EUGENITO_crit5_imagelarge

Clou des Nachmittags war mit dem Critérium des 5 Ansdas letzte der französischen „Jahrgangs-Derbys“, das seinem Ruf als Friedhof der Favoriten wieder einmal gerecht wurde. Im Vorjahr war seine große Schwester Délia du Pommereux für 70:10 dem Favoriten Davidson du Pont nach knallhartem Kampf um Haupteslänge unterlegen, heuer verfehlte Enino du Pommereux, der Braune mit dem kecken Fleck zwischen den Nüstern, den großen Wurf um einen „Hals“ und scheiterte zugleich an der „Titelverteidigung“: 2018 hatte er in der Hand von Jean-Michel Bazire das Critérium des 4 Ans gewonnen. So bleibt Jasmin de Flore der Letzte, der sich 2001/2002 in die Siegerliste beider Kriterien einzuschreiben vermochte. Eine weitere Serie hatte Bestand: Queen‘s Glory war 2009 die letzte Lady, die den Hengsten eins ausgewischt hat. In Frage gekommen wäre dafür in erster Linie Erminig d’Oliverie, die Reichste ihrer Generation, doch bewahrheitete sich für die mehrfache Gruppe-Siegerin, dass lediglich ein Vorbereitungsrennen nach acht Monaten Pause für eine solch hammerharte Aufgabe über drei Kilometer, bei der es letztlich kein Verstecken gibt, zu wenig ist.

34:10-Favorit Enino du Pommereux, den Sylvain Roger in vierwöchigen Abständen durchweg bei Rennlaune gehalten hatte, machte letztlich einer den Garaus, dem Jean-Michel Baudouin eine ähnliche Agenda verschrieben und der sich so unauffällig wie peu à peu auf Schlagdistanz zu den Großen der Zunft vorgearbeitet hat. Dazu verpflichtete der 46-jährige aus der Region Ille et Vilaine für Eugenito du Noyer mit Eric Raffin den Mann, dem derzeit auf dem Weg zu seinem ersten „Sulky d’Or“ vieles zu Gold wird, was er anfasst.

Der Rennverlauf

Nicht lange fackelte einerseits Eye of The Storm, der sich mit Jean-Michel Bazire ruckzuck im Galopp abmeldete, wie Earl Simon, den Franck Ouvrie andererseits sofort vor Eugenito du Noyer und Easy des Racques auf die Kommandobrücke scheuchte und die Kapitänsmütze eisern verteidigte, so sehr Björn Goop mit Etonnant als äußerer Anführer darum auch bat und bettelte. Hinter dem Westerink-Schützling lagen Express Jet, mit dem Pierre Vercruysse aufgrund von kleinen Trainingsstopps vorab nur sehr verhaltenen Optimismus versprüht hatte, Extra Light, Estola, Erminig d’Oliverie und dann erst Enino du Pommereux. Die ersten beiden Kilometer wurden in konstantem 1:10,9-Tempo abgearbeitet. Kurz vor Erreichen des Gipfels wurde Erminig d’Oliverie in Spur drei laviert. Sofort hängten sich Enino und Excellent an, so dass der Pulk in Dreierreihen durch den Schlussbogen dampfte, an dessen Ausgang Etonnant „gar nicht erstaunlich“ mausetot das Handtuch warf und im Galopp entschwand.

Prompt hatte Eugenito du Noyer allen Platz der Welt für seinen Dolchstoß, denn auch Earl Simon war durch die Dauermassage sichtlich am Limit angelangt. Umso munterer präsentierte sich der von Raffin wuchtig ermahnte Saxo-de-Vandel-Sohn, streckte sich willig und erfolgreich gegen den Favoriten, der erst die müde Erminig d’Oliverie umschiffen musste. Die erwies sich als letztlich entscheidendes Handicap. Dahinter wurde es schattig, was die Quoten anbelangte. Weit außen raste aus dem Nichts Epic Julry ganz knapp auf Platz drei vor Excellent, der schon eher in diesen Sphären erwartet worden war. Die mit Yoann Lebourgeois mucksmäuschenstill in zweiter Spur lauernde Estola raufte sich an den sehr viel höher eingeschätzten Earl Simon, Erminig d’Oliverie, die bei 987.990 Euro weiter an der Millionen-Hürde kratzt, und Express Jet vorbei, der gar komplett leer ausging.

 

Critérium des 5 Ans (Gruppe I nat., fünfj. Hengste und Stuten)

3000m Bänderstart o.Z., 200.000 Euro

1.      Eugenito du Noyer         12,2    Eric Raffin                       103

         5j.br. Hengst von Saxo de Vandel a.d. Pakarina von Full Account

         Be: Ecurie Ostheimer; Zü: Josiane Dubief; Tr: Jean-Michel Baudouin

2.      Enino du Pommereux  

3.      Epic Julry                        

4.      Excellent                     

5.      Estola                             

6.      Earl Simon                 

7.      Erminig d’Oliverie      

8.      Express Jet                 

9.      Elite du Ruel             

10.    Easy des Racques        

11.    Extra Light                  

12.    Ezalyo Smart             

         Express du Gers          

         El Villagio                    

         Etonnant                       

         Eye of The Storm         

12,2    Matthieu Abrivard            

12,3    Jean-Paul Gauvin         

12,3    Alexandre Abrivard      

12,4    Yoann Lebourgeois      

12,4    Franck Ouvrie                  

12,6    Franck Nivard                  

12,8    Pierre Vercruysse         

12,8    Franck Anne                  

13,1    Benjamin Rochard     

14,6    François Lagadeuc      

15,5    Mathieu Mottier           

dis.r.   Christophe Martens      

dis.r.   David Thomain             

dis.r.   Björn Goop                     

dis.r.   Jean-Michel Bazire      

34

260

160

370

44

59

100

880

1730

860

1360

970

650

160

190

Sieg: 103; Richter: Kampf Hals - 2 - Hals - 1½ - ½ - 3 - 3 Längen; 16 liefen

Zw-Zeiten: 10,9/1500m - 10,9/2000 - 11,9/2500m

Wert: 90.000 - 50.000 - 28.000 - 16.000 - 10.000 - 4.000 - 2.000 Euro

 

Erster Gruppe-Punkt des „Sterns von Bruyère“

Etoile

Die Entscheidung im Prix Legoux-Longpré (Foto: paris-turf.com)

Los ging der Super-Samstag mit dem vierten Sieg, zugleich dem ersten auf Gruppe-Niveau für Etoile de Bruyère im Prix Legoux-Longpré, einem Monté für Vier- und Fünfjährige. Adrien Lamy hielt die Braune mit der großen, gezackten Blesse klug im Windschatten hinter dem erstmals auf diesem Level antretenden und gleich das Tempo vorgebenden Flamboyant Blue und Eagle Meslois. Derweil tankte sich Espérance du Mont vor Ekeren und dem als Solo-Kämpfer aus dem 2875-Meter-Band loslegenden Feeling Cash durch die Todesspur und bekam nur kurz in Filoute de Bassard selbst eine Windbrecherin, die im Scheitel des unteren Bogens das Kommando übernahm. Bergan schnupperte dann Etoile de Bruyère Außenluft, und eingangs der Schlusskurve machte Feeling Cash mobil. Entpuppte sich dies bei dem Ready-Cash-Sohn als Strohfeuer, dem auf der Zielgeraden mehr und mehr der Brennstoff ausging, so bekamen sich zunächst Filoute de Bassard und Flamboyant Blue mächtig in die Wicken, wobei sich die Waage ganz allmählich zugunsten des Hengstes neigte. Noch einen Tick besser konnte es Etoile de Bruyère, der Lamy alle Reserven für die letzten 100 Meter aufgespart hatte und die ziemlich locker an den beiden Kampfhähnen vorbeistiefelte.

Prix Legoux-Longpré - Monté - (Gruppe III int., Vier- und Fünfjährige)

2850m Bänderstart, 25m Zulage ab 334.000 Euro; 80.000 Euro

1.      Etoile de Bruyère          2850   14,0     Adrien Lamy                         53

         5j.br. Stute von Kénor de Cossé a.d. Reinette du Tijas von Ekir de Léau

         Be / Tr: Charles Dreux; Zü: Jean-Jacques Levrard

2.      Flamboyant Blue     

3.      Filoute de Bassard     

4.      Espérance du Mont 

5.      Flibustière                 

6.      Feeling Cash            

7.      Flore de Janeiro         

8.      First Class                  

9.      Eagle Meslois        

         Ekeren                        

2850   14,1     Antoine Dabouis                 

2850   14,2     François Lagadeuc             

2850   14,3     Paul-Philippe Ploquin        

2850   14,3     Guillaume Martin              

2875   13,8     Eric Raffin                             

2850   14,8     Anthony Barrier                 

2850   15,2     Matthieu Abrivard                

2850   15,3     Mathieu Mottier                 

2850   dis.r.    David Thomain                 

39

81

77

160

52

300

95

140

420

Sieg: 53; Richter: leicht 1½ - 1¼ - 2 - Kopf - 2 Längen; 10 liefen

Zw-Zeiten: 14,5/1350m - 13,9/1850 - 14,1/2350m

Wert: 36.000 - 20.000 - 11.200 - 6.400 - 4.000 - 1.600 - 800 Euro

 

Gotland zum zweiten Mal düpiert

War das tatsächlich die Wachablösung bei den Hengsten des Jahrgangs „G“, die im 2018 von 2700 auf 2175 Meter verkürzten Prix Victor Régis um 100.000 Euro stritten? Bereits zum Auftakt des Herbstmeetings hatte Good Boy Ligneries sich zumindest für Gotland als schlechter, weil unverdaulicher Brocken erwiesen und den zuvor erst einmal reell bezwungenen Ready-Cash-Sohn, der mit 370.100 Euro Gage auf einsamer Bahn am Firmament der Großverdiener gezogen war, nach hartem Kampf das Nachsehen gegeben. Nichts wurde es mit der kalten Rache des Allaire-Schützlings, der diesmal auf der kürzeren Distanz alle Vorteile auf seiner Seite hatte.

Good Boy

Good Boy Ligneries mit Franck Nivard (Foto: canalturf.com)

Rasanter als Good Boy Ligneries kam Golden Bridge in die Socken, und keine Frage war, dass Yoann Lebourgeois mit der zweiten von vier Allaire-Waffen deren erste Gotland im Bogen von Joinville nach vorn ließ und ihm den Rücken freihielt. Als sich außen mit Gospel Pat und Granon Védaquais zwei weitere Schützlinge des Meisters der Nachwuchstraber auf den Weg nach vorn machten, musste Franck Nivard mit dem Co-Favoriten früher als gewünscht nach außen, wollte er nicht rettungslos verhaftet werden. Das focht den Un-Mec-D’Héripré-Sohn nicht im Geringsten an, der an der letzten Ecke noch prächtig in der Hand lag und sich Gotland erneut zur Brust nahm - diesmal sehr viel leichter mit einer dreiviertel Länge Vorsprung, für die sich „Franckie mit der kalten Hand“ früh bequem fürs Foto zurecht setzen durfte. Gospel Pat nutzte den Sog des nunmehr aus lediglich acht Versuchen sechsfachen „Vainqueurs“, der mit dem zweiten Halbklassiker binnen zwei Wochen sein Konto rasant auf 168.350 Euro ausbaute, zu Bronze vor Gamble River und Golden Bridge.

Prix Victor Régis (Gruppe II nat., dreij. Hengste)

2175m Bänderstart o.Z., 100.000 Euro

1.      Good Boy Ligneries     12,5     Franck Nivard                           42

         3j.dklbr. Hengst von Un Mec d‘Héripré a.d. Amy Ligneries von Password

         Be: Ecurie Le Trémont (Fabrice Souloy); Zü: Claude Legras; Tr: Philippe Billard

2.      Gotland                   

3.      Gospel Pat                 

4.      Gamble River              

5.      Golden Bridge            

6.      Général du Parc        

7.      Gamin des Perdrix   

8.      Granon Védaquais     

         Guerrier Royal             

12,5     Eric Raffin                                

12,7     David Thomain                     

12,8     François Lagadeuc              

12,9     Yoann Lebourgeois             

13,0     Alexandre Abrivard              

13,1     Jean-Michel Bazire              

13,3     Franck Ouvrie                       

dis.r.    Guillermo Roig Balaguer 

16

410

160

120

100

140

720

1180

Sieg: 42; Richter: leicht ¾ - 1½ - 1 - 1½ - 1 Länge; 9 liefen

Zw-Zeiten: 10,1/675m - 12,6/1175 - 13,6/1675m

Wert: 45.000 - 25.000 - 14.000 - 8.000 - 5.000 - 2.000 - 1.000 Euro

Guaratos Demoiselles eins-zwei-drei

Was für Gotland gilt, bekam auch Green Grass, das nicht ganz so siegeshungrige, weil gelegentlich im Galopp ausfallende Pendant der dreijährigen Stuten, unter die Nase gerieben: Der Nimbus der Unbesiegbarkeit ist für die Bold-Eagle-Tochter zunächst mal gründlich futsch. Beim Comeback hatte es Gabriele Gelormini mit der Primadonna ihrer Aufzucht mit einer Flucht versucht, bei der sie bis zu 40 Meter vorm Feld einher geprescht und dennoch um eine Nasenspitze eingefangen war.

Gunilla

Eric Raffin gelingt derzeit fast alles (Foto: paris-turf.com)

Im Prix Uranie versuchte es der Italiener nach rumpeligem Beginn von hinten und bekam bergauf in Galilea Money eine Lokomotive, die sie bei kerniger Pace brav in vordere Gefilde zog. Dort hatten es sich erst Gloria du Goutier, dann Gunille d’Atout und ausgangs des Joinviller Bogens nach mächtigem Zwischenspurt Girls Talk gemütlich eingerichtet, die für die Schlusskurve von Galilea Money überrannt wurde. So wehte Green Grass für die finalen 700 Meter der äußere Kopfwind ins Gesicht, was die Braune klaglos wegzustecken schien. Ihren Windbrecher erlegte sie recht sicher, doch Mitte des Einlaufs musste Gelormini nachfassen. Es kam - zu wenig gegen die in ihren Windschatten gewechselte Gunilla d’Atout. Die Ready-Cash-Tochter der Ecurie Saint Martin, erstmals auf Gruppe-Ebene präsent, gab zur Premiere eine erstklassige Visitenkarte ab und überrannte die haushohe Favoritin ganz leicht zum fünften Sieg aus sechs Versuchen. An Green Grass, die bedingt kämpfte, lief auch Gloria du Goutier vorbei. Trainer Sébastien Guarato dürfte es egal gewesen sein: Der 47-jährige zeichnet für alle Drei verantwortlich.

Die lange hinter Galilea Money festsitzende Girls Talk war, spät freikommend, Beste vom Rest.

Prix Uranie (Gruppe II nat., dreij. Stuten)

2175m Bänderstart o.Z., 100.000 Euro

1.      Gunilla d’Atout                12,2    Eric Raffin                          81

         3j.br. Stute von Ready Cash a.d. Topaze d’Atout von Coktail Jet

         Be : Ec. Saint Martin ; Zü: SCEA du Beaumanoir; Tr: Sébastien Guarato

2.      Gloria du Goutier           

3.      Green Grass                

4.      Girls Talk                        

5.      Galilea Money             

6.      Gee                                

7.      Gazelle du Corta           

8.      Galaxy de Castelle    

         Galaxie du Goutier       

         Greenpeace                 

12,5    Jean-Philippe Monclin 

12,5    Gabriele Gelormini         

12,6    David Thomain                

12,8    Jean-Michel Bazire      

12,9    Franck Nivard                

14,4    Mathieu Mottier             

18,6    Emmanuel Allard       

dis.r.   Thierry Duvaldestin      

dis.r.   Pierre Vercruysse         

200

17

55

110

370

730

1360

110

590

Sieg: 81; Richter: leicht 1½ - ½ - 2 - Kopf - ¾ - 1½ Längen; 10 liefen

Zw-Zeiten: 08,1/675m - 11,1/1175 - 12,7/1675m

Wert: 45.000 - 25.000 - 14.000 - 8.000 - 5.000 - 2.000 - 1.000 Euro

 

Doppel für Guarato und Rainer Engelke

Fleche

Triumphzug der Guarato-Schützlinge (Foto: paris-turf.com)

Beide nach Geschlechtern getrennte Halbklassiker für die Generation 2015 gingen ins Quartier von Sébastien Guarato bzw. Züchter und (Mit-)Besitzer Rainer Engelke, den Herrn des Haras de Saint Martin. Im Prix Guy Le Gonidec für die „Demoiselles“ sprang sich Favoritin Freyja du Pont mit Jean-Michel Bazire beim Aufrücken vor der Tribüne um Kopf und Kragen, nahm gemeinsam mit Feria Dibah im Sünderturm Platz und bekam später Gesellschaft von vier weiteren Aspirantinnen. Gut, dass die Prüfung mit 18 Gespannen rappelvoll bestückt war. Die wechselten auf den ersten 1200 Metern den Staffelstab zügig durch - von Fubria, die mit wuchtigem Antrieb leichtfüßig nach vorn flog, über Fable du Plessis und Fend la Bise zu Flèche Bourbon, die bald von Favorite Fligny und Fanina des Racques begleitet wurde.

Als Féerie Wood am Ende der Steigung von Alexandre Abrivard in Spur drei dirigiert wurde, rückte das Peloton noch dichter zusammen. Wenig Probleme hatte Jean-Philippe Monclin, mit Flèche Bourbon allen Umsturzgelüsten eine barsche Absage zu erteilen. Ganz leicht kreuzte die Saxo-de-Vandel-Tochter 2½ Längen vor der zähen Favorite Fligny, Féerie Wood und der von Yoann Lebourgeois hinten herum aus der Zwangslage nach außen lancierten Fubria die Linie zum neunten Mal als Klassenbeste und bescherte dem Hamburger Geschäftsmann frische 45.000 Euro. Macht 324.050 Euro „lifetime“ und die Gewissheit, dass es bei den recht launischen und undurchsichtigen Ladys zügig weiter voran gehen kann.

 

Prix Guy Le Gonidec (Gruppe II nat., vierj. Stuten)

2700m Bänderstart o.Z., 100.000 Euro

1.      Flèche Bourbon              13,1    Jean-Philippe Monclin  127

         3j.br. Stute von Saxo de Vandel a.d. Uzara Josselyn von Goetmals Wood

         Be / Zü: Ec. Haras de Saint Martin; Tr: Sébastien Guarato

2.      Favorite Fligny            

3.      Féerie Wood                  

4.      Fubria                            

5.      Fend la Bise             

6.      Fidelity                       

7.      Foraya de Cahot        

8.      Family Queen               

9.      France America         

10.    Fanina des Racques 

11.    Fiorella de Ted            

12.    Flicka de Blary              

         Fierté de Baille         

         Fine Colline                  

         Feria Dibah                    

         Fleur de Lys Délo        

         Fable du Plessis          

         Freyja du Pont             

13,3    Sylvain Dieudonné         

13,3    Alexandre Abrivard      

13,3    Yoann Lebourgeois      

13,3    Franck Anne                  

13,4    Jean-Philippe Dubois    

13,5    Eric Audebert              

13,6    Björn Goop                     

13,8    Gabriele Gelormini    

13,9    Eric Raffin                         

14,2    Franck Nivard              

17,5    François Lagadeuc    

agh.    Mathieu Mottier             

dis.r.   Matthieu Abrivard         

dis.r.   David Thomain           

dis.r.   Pierre Vercruysse         

dis.r.   Paul-Philippe Ploquin

dis.r.   Jean-Michel Bazire         

99

190

410

310

90

1400

730

1040

97

1300

1870

320

130

1570

640

1610

19

Sieg: 127; Richter: leicht 2½ - 2½ - ¾ - 1- ½ - Kopf - Hals; 18 liefen

Zw-Zeiten: 13,2/1200m - 13,5/1700 - 13,9/2200m

Wert: 45.000 - 25.000 - 14.000 - 8.000 - 5.000 - 2.000 - 1.000 Euro

 

Face Time Bourbon

Face Time Bourbon wie ein kommender Amérique-Favorit (Foto: letrot.com)

War der „Pfeil der Bourbonen” für 127:10 ein lohnendes Engagement, so war der Erfolg ihres „Zuchtbruders” bei 1,8fachem Siegeinsatz im Prix Jules Thibault allseits erwartet worden. Face Time Bourbon zeigte sich von der Niederlage am 19. Mai in Modena beim Gran Premio Unione Europea - dessentwegen hatte seine Entourage das Critérium des 4 Ans ausgelassen - gegen Zacon Gio bestens erholt und machte mit seinem Standardfahrer Björn Goop zügig Tabula Rasa. Sofort dirigierte Schwedens zwölffacher Champ, der den zweiten Tag des Jägersroer Derby-Meetings wegen dieses Einsatzes hatte sausen lassen, den Ready-Cash-Sohn vor Frisbee d’Am, Fighter Smart und Friendly Bourbon in Front. Die äußeren Reihen waren mit Fakir du Lorault vor Feliciano, Falcao de Laurma und Fric du Chêne druchweg fest geschlossen - kein Wunder, pendelte doch der Tachometer durchweg im hohen 1:11er Bereich. Als an der letzten Ecke der aufmüpfige Feliciano galoppierte, war fast schon alles in trockenen Tüchern für den Überflieger der 2015er Generation. Mt den Händen gefahren, hielt Face Time Bourbon für den 14. Sieg aus 17 Auftritten auch dem letzten Aufbäumen Falcao de Laurmas sicher um 1½ Längen stand - jenem schmucken Fuchs, der ihm im Januar die einzige reelle Niederlage in Frankreich verpasst hatte. Platz drei hielt auf kürzestem Weg Frisbee d’Am gegen den unglücklichen Fric du Chêne, der sich kurz vorm Ziel überging.

Ein Blick auf den Chronometer verdeutlicht, warum Face Time Bourbon bereits jetzt als designierter Nachfolger solcher Größen wie Ready Cash und Bold Eagle und damit Anwärter auf einen Platz ganz vorn im Prix d’Amérique ausgerufen wird: 1:11,2 lautete die Zeit des Braunen über die wie am letzten Januar-Sonntag zu meisternde Amérique-Distanz von 2700 Metern. Genau die von Bold Eagle 2017 aufgestellte und von Readly Express 2018 egalisierte Bestzeit der Millionen-Nummer…

Prix Jules Thibault (Gruppe II nat., vierj. Hengste)

2700m Bänderstart o.Z., 100.000 Euro

1.      Face Time Bourbon       11,2    Björn Goop                        18

         4j.dklbr. Hengst von Ready Cash a.d. Vita Bourbon von Love You

         Be: Scud. Bivans Srl, IT; Zü: SARL Haras Saint Martin (Rainer Engelke); Tr: Sébastien Guarato

2.      Falcao de Laurma       

3.      Frisbee d’Am             

4.      Fakir du Lorault        

5.      Fighter Smart              

6.      Friendly Bourbon       

         Fric du Chêne              

         Feliciano                         

11,4    Franck Nivard                 

11,5    Alexandre Abrivard      

12,2    Francois Leçanu           

12,5    Mathieu Mottier           

13,0    Yoann Lebourgeois      

dis.r.   François Lagadeuc      

dis.r.   Eric Raffin                         

62

140

410

1030

600

140

33

Sieg: 18; Richter: leicht 1½ - 1½ - 11 - 4½ Längen; 8 liefen

Zw-Zeiten: 13,0/1200m - 11,7/1700m - 11,7/2200m

Wert: 45.000 - 25.000 - 14.000 - 8.000 - 5.000 - 2.000 (- 1.000) Euro

 

„Elfmeter“ in die Wolken

Clark

Clark Sotho lässt Looking Superb keine Chance (Foto: zeturf.fr)

Zum Abschluss wartete der Totalisator mit einem Knallbonbon auf. Ausgerechnet ihr Liebling Jean-Michel Bazire untermauerte im nach Streichung von Vorjahrssieger Blé du Gers mit lediglich einem halben Dutzend schmal besetzten Prix de Beaugency für ältere „Europäer“, die noch keine 1.250.000 Euro ihr Eigen nannten, die alte Turf-Weisheit, dass es keine Unverlierbaren gibt. Dabei war nach oberflächlicher wie Lupen-Durchsicht kein Rivale auszumachen, der dem Tipp des Tages Looking Superb auch nur annähernd das Wasser sollte reichen können, der mit 20 Prozent Rendite sogar höchst üppig bezahlt schien.

Es lief jedoch nicht so, wie sich „Jean-Mi“ das vorgestellt hatte, der den Amérique-Zweiten am liebsten verdeckt einsetzt. Bolide Jénilou vor Vasco de Viette und Clarck Sotho hieß der innere Zug, der seine Zulage ratzfatz wettmachende Anzi des Liards vor Looking Superb und dem 500 Meter vorm Ziel krass abbauenden Caduceus des Baux der äußere, bis Romain Derieux vor der Tribüne mal kurz aufs Gaspedal trat und für die letzte Runde das Zepter an sich riss. Bazire konnte wählen zwischen Pest und Cholera - Anführer der inneren oder äußeren Spur -, und entschied sich für Variante eins. In der Senke vorn, bremste er den Norweger mit der langen Blesse auf einen Zwei-Kilometer-Schnitt von 1:14,4 ein - für ein Pferd seiner Klasse geradezu lächerlich. Auf ging die Rechnung nicht. Zwar waren dem mächtigen Anzi des Liards alle Wege versperrt, doch Clarck Sotho, inzwischen im zweiten Paar außen postiert, nahm sein Kämpferherz in beide Hände, düpierte den haushohen Favoriten mit einer Länge und schaffte mit einem überglücklichen Guillaume Martin 20 Monate nach dem sechsten endlich den siebenten Sieg seiner Karriere, der vom Totalisator mit 182:10 fürstlich honoriert wurde.

Prix de Beaugency (Gruppe III int., Sechs- bis Zehnjährige, keine 1.250.000 Euro)

2850m Bänderstart, 25m Zulage ab 605.000 Euro; 80.000 Euro

1.      Clarck Sotho                  2850   13,8     Guillaume Martin            182

         7j.br. Fuchswallach von Oiseaux de Feux a.d. Mocanda von Quito de Talonay

         Be / Zü / Tr: Loïc Bernard Martin

2.      Looking Superb       

3.      Bolide Jénilou         

4.      Anzi des Liards          

5.      Vasco de Viette     

6.      Caduceus des Baux   

2850   13,8     Jean-Michel Bazire          

2850   14,0     Anthony Barrier              

2875   13,4     Romain Derieux               

2850   14,1     Eric Raffin                       

2850   15,2     David-Marion Hue         

12

170

72

110

400

Sieg: 182; Richter: sicher 1 - 2 - ½ - 1 Länge; 6 liefen (NS Blé du Gers)

Zw-Zeiten: 13,8/1350m - 14,0/1850 - 14,4/2350m

Wert: 36.000 - 20.000 - 11.200 - 6.400 - 4.000 - 1.600 (- 800) Euro