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Den Favoriten mit dem letzten Schritt gefällt
07. Juli 2024

Enghien, Samstag, 6. Juli 2024. Drei „Internationale“ der Kategorie III waren das Salz in der Neun-Gänge-Suppe auf dem Plateau de Soisy nördlich von Paris. Der erste Ruf galt mit dem Prix de Louvre Vier- und Fünfjährigen, die keine 280.000 Euro im Sparschwein hatten.

Die 2.850 Meter nahmen der frische Doppelsieger Jamin de Brion und Kapaula de l’Epine gar nicht erst im Trab in Angriff. Das ganze Gegenteil war Mauro Baroncinis in Frankreich noch siegloser Tino-Triossi-Sieger Desiderio d’Esi, mit dem sich Alexandre Abrivard sofort vor der nach einer Runde unmotiviert springenden Kabaka de Guez, Just a Midi und Jet Express auf den Regiestuhl klemmte. Eric Raffin ließ Favorit Jisoco de Phyt’s vor dem deutsch registrierten Géricault durch die Außenspur treten, klopfte für die Schlussrunde beim Italiener an und durfte auch vorbei.

Das rief Just a Midi aus der Deckung, der zunächst den munter weiter dahinsprudelnden Jiosco de Phyt’s lange aus beträchtlicher Ferne sah. Das sollte sich im letzten Bogen, in dem Desiderio d’Esi Probleme offenbarte und rund 15 Meter verlor, ändern. Überschätzt hatte Raffin seinen Partner nicht, der an der letzten Ecke wieder anzog und zwei Längen voraus einem sicheren Erfolg entgegen zu streben schien. Damit abfinden wollte sich Sébastien Baude nicht, und auf der schier endlosen Zielgeraden packte Just a Midi das Kampfschwert aus.

Immer näher rückte der Schwarzbraune und hatte tatsächlich die Nase um einen „halben Kopf“ als Erster am Ziel, was dem Captain-Crazy-Sprössling beim sechsten Versuch den ersten Treffer auf Gruppe-Level und ein Gewinnsumme-Upgrade um 36.000 auf 235.240 Euro bescherte. Vier Längen dahinter zeigte der gerade erst für 300.000 Euro versteigerte Kaviarissime unter der neuen Regie von Mathieu Mottier - zuvor hatte ihn Philippe Allaire in der Mache - einen feinen Ansatz und zahlte als Dritter die ersten 11.200 Euro zurück.

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Auf der Linie ist Just a Midi (7) an Jiosco de Phyt’s vorbei (Foto: letrot.com)

Géricault konnte dessen Fahrwasser nicht halten, spann die halbseidenen Auftritte der letzten Monate nahtlos weiter und hielt endlos zurück gerade noch die kleinste Prämie fest. Nie etwas mit der Verteilung derselben hatte der ebenfalls ins deutsche Gestütbuch eingetragene Jazzman zu tun, der durchweg unsichtbar im Hintertreffen unterwegs war.

Überglücklich war Emma Souloy als Vertreterin des Stalles Souloy: „Wir haben ihn schon immer für eine der Besseren seiner Generation gehalten und es heute erstmals mit Zugohrenwatte versucht. Es ist uns gelungen, sein Können zu kanalisieren, er wird mit jedem Start stärker. Das Ziel ist nun das Critérium des 5 Ans am 14. September. Bis dahin gilt es, ihn frisch und bei Laune zu halten. Der letzte Start lag 15 Tage zurück, dazwischen hat er nicht viel gemacht - so könnte das Erfolgsrezept aussehen.“

Weit weniger „amused“ war Jean-Michel Baudouin ob der hauchdünnen Niederlage: „Ich bin enttäuscht, wie Eric das Rennen angegangen ist - so war‘s nicht abgesprochen. An Jioscos Leistung gibt’s allerdings nichts zu meckern. Er hat sich bravourös geschlagen.“

Prix de Louvre (Gruppe III int., Vier- und Fünfj., keine 280.000 Euro)

2875m Bänderstart o.Z., 80.000 Euro

1.      Just a Midi                      12,2     Sébastien Baude               128

         5j.schwbr. Hengst von Captain Crazy a.d. Buse de la Morelle von Ni Ho Ped d’Ombrée

         Be: Frédéric Duvivier; Zü: Guillaume Midi; Tr: Fabrice Souloy

2.      Jiosco de Phyt’s            12,2     Eric Raffin                              24

3.      Kaviarissime                 12,5     Mathieu Mottier                   120

4.      Desiderio d’Esi             12,5     Alexandre Abrivard              73

5.      Jet Express                    12,7     Philippe Daugeard               74

6.      Diva del Ronco             13,0     Mario Minopoli jr                580

7.      Géricault                         13,4     Christophe Martens           110

8.      Jazz in Montreux          14,6     Jonathan Vanmeerbeck 1390

9.      Jaguar du Goutier        14,9     Damien Bonne                 1350

10.    Jazzman                        15,1     Laurent-Claude Abrivard  550

11.    Kamehameha               15,6     Franck Nivard                     630

         Kapaula de l’Epine      dis.r.    Yoann Lebourgeois           500

         Kabaka de Guez           dis.r.    Nicolas Bazire                    280

         Jamin de Brion             dis.r.    Matthieu Abrivard                 71

Sieg: 128; Richter: Kampf k.Kopf - 4 - Hals - 2 - 4 - 5 Länge; 14 liefen

Zw-Zeiten: 11,9/1875m - 12,4/2375m

Wert: 36.000 - 20.000 - 11.200 - 6.400 - 4.000 - 1.600 - 800 Euro

Video: https://www.letrot.com/courses/2024-07-06/7502/4

Ein Hauch von GNT

Mit dem Prix de la Manche war das Mittelstück des Gruppe-Dreiers fünf- bis elfjährigen „Erwachsenen“ vorbehalten, die maximal 699.999 Euro reich waren und aus zwei Bändern auf den fast drei Kilometer weiten Weg geschickt wurden. Wer 375.000 Euro und mehr verdient hatte, musste 25 Meter mehr arbeiten.

Zu diesem Quartett zählte Gaspar d’Angis, der 2023 nicht nur zum überlegensten GNT-Gesamtsieger aller Zeiten geworden war, sondern sich auch die Schlussetappe eingeklinkt hatte und nach dem Run über den zweiten Bildungsweg Schwierigkeiten hatte, die um 408.870 Euro enorm gesteigerte Gewinnsumme zu verteidigen. Einen ähnlichen Lauf durch die Instanzen wünscht sich heuer Christoph Jariel für seinen Igrec de Celland, der die Etappen in Cordemais, Laval und Bordeaux an seine Fahne geheftet hat und die Gesamtwertung klar anführt.

Der Django-Riff-Sohn passte auf 929 Euro ins erste Band, und die beiden GNT-Heroen drückten der Aufgabe praktisch vom Start, den Gaspar d’Angis von den Zweitbändlern klar am besten hinbekam, bis ins Ziel ihren Stempel auf. Kam zunächst Fonzy d’Héripré am schnellsten in die Gang und schnappte sich den Taktstock, so ließ er sich im ersten Bogen durch die frische Doppelsiegerin Harley Gema abgelöst, womit Igrec de Celland der äußere Fahrtwind um die braune Nase pfiff.

David Thomain ließ sich nicht lange bitten, drückte das Gaspedal durch und durfte ab Mitte der ersten Überseite befehlen, womit Gaspar d’Angis außen ohne Deckung dastand. Eine kernige Beschleunigung, der Quaro-Sohn hatte für die Schlussrunde das Sagen und sollte bis zum glücklichen Ende nicht mehr verstummen. Trainer Jean-Michel Baudouin hatte mit dem grünen Smiley nicht zu hoch gegriffen, dass er wieder deutlich auf dem Vormarsch sei und die letzten mittelprächtigen Formen rundum beschlagen zustande gekommen waren.

Nunmehr barfüßig, ließ der Achtjährige mit Eric Raffin nichts anbrennen, obwohl er im Einlauf etwas nach außen wich und damit Igrec de Celland den geraden Dolchstoß anbot. Das vermochte der schmächtige Braune 1½ Längen zurück nur zum Ehrenplatz umzumünzen eine Länge vor Fonzy d’Héripré und Langstrecken-Aficionado Harlem de Bucy. Nichts mehr zu sehen war von Harley Gema, die sich 700 Meter vorm Ziel als äußere Anführerin gezeigt hatte und dafür bitter abgestraft wurde.

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Alle zufrieden (Foto: letrot.com)

Für Gaspar d’Angis war dieser 17. Treffer aus 65 Versuchen der erste nach jenem im GNT-Finale am 3. Dezember. Eine Stunde nach der Schelte für seinen Chaffeur war für Trainer Baudouin wieder alles im Lot: „Gaspar hat sich zuletzt in Vincennes von aufstrebender Seite gezeigt, nachdem er nach dem Sieg in der GNT-Clôture in ein kleines Leistungsloch gefallen ist und sich von den Strapazen erst erholen musste. Die Zweifel sind mit dem heutigen Tag ausgeräumt. In drei Wochen wird er hier im Prix Jean-Luc Lagardère (Gruppe II um 150.000 Euro / Anm.d.Red.) sein ‚présent‘ geben.“

Prix de la Manche (Gruppe III int., Fünf-bis Elfjähr., keine 700.000 Euro)

2875m Bänderstart, 25m Zulage ab 375.000 Euro; 90.000 Euro

1.      Gaspar d’Angis             2900   13,3     Eric Raffin                              34

         8j.br. Wallach von Quaro a.d. Reveuse d’Angis von Koréan

         Be / Tr: Jean-Michel Baudouin; Zü: Jean-Claude Lahoucine

2.      Igrec de Celland           2875   14,0     David Thomain                     31

3.      Fonzy d’Héripré            2875   14,1     Alexandre Abrivard           120

4.      Harlem de Bucy            2900   13,5     Matthieu Abrivard              150

5.      Faubourg                       2875   14,2     Pierre-Yves Verva              300

6.      Hannibal Tuilerie          2875   14,3     Paul-Philippe Ploquin       110

7.      Harley Gema                 2875   14,4     Benjamin Rochard               40

8.      Honky Tonk Blues        2875   14,5     Bruno Marie                        960

9.      Josh Power                    2900   14,0     Sébastien Ernault              600

10.    Hymne du Gers            2875   14,7     Nicolas Bazire                    500

11.    Elite de Jiel                    2900   14,2     Franck Ouvrie                   1740

         Gala d’Urfist                  2875   dis.r.    Adrien Lamy                     1710

Sieg: 34; Richter: sicher 1½ - 1 - ½ - 1 - 1½ - 1 Länge; 12 liefen

Zw-Zeiten: 14,1/1875m - 14,2/2375m

Wert: 40.500 - 22.500 - 12.600 - 7.200 - 4.500 - 1.800 - 900 Euro

Video: https://www.letrot.com/courses/2024-07-06/7502/6

Frank Gio nicht zu stoppen

Den gewaltigen Vorschusslorbeeren, die nach drei Erfolgen am Stück auf Frank Gio niedergeprasselt waren, wurde der Italiener in Diensten Sébastien Guaratos im Prix de Rome für bis zu 109.999 Euro „arme“ Dreijährige vollauf gerecht, wenngleich es bis Mitte der Zielgeraden schwer nach einer Niederlage roch.

Von Matthieu Abrivard an der „7“ vorsichtig hinterm Auto weggebracht, rückte der Face-Time-Bourbon-Sohn auf der Tribünengeraden in vordere Gefilde, wo Yoann Lebourgeois mit Luna Nova Gwen vor Lady, Learn to Fly und Lipanga de Guez die Kommandos gab. Mit Ferahan As, der sich mit einem zweiten Platz in Vincennes exzellent in Frankreich eingeführt hatte, bekam Frank Gio eine erstklassige Lokomotive. Alles im grünen Bereich also für den eleganten, ohne Check aufgebotenen Braunen?

Mitnichten, denn Luna Nova Gwen schien ihm die Siegsuppe deftig zu versalzen. Mitte Einlauf hatte die Allaire-Stute noch fünf Längen Vorsprung auf den Guarato-Schützling, der dort Mühe zu haben schien, überhaupt das Podest zu erklimmen. Dann endlich fand Abrivard den Speed-Knopf, und wie das zweite Kind der ungeprüft in die Zucht gegangenen Zarina Gio, einer Tochter der mehrfachen Gruppe-I-Siegerin und Millionärin Ilaria Jet und Schwester Tony Gios und Victor Gios, gleich zwei Stufen höher schaltete, war ganz großes Kino.

In Windeseile fraß er die Meter nur so weg und fegte Luna Nova Gwen gar noch sicher um eine Länge aus dem Winner Circle. Sein Landsmann Ferahan As bestätigte den guten ersten Eindruck mit „Bronze“ knapp vor Lady.

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Foto: letrot.com

„Ich hatte Mühe, die Klappen herunterzuziehen. Sobald sie unten waren, ist ein echter Ruck durch ihn gegangen. Die letzen 100 Metern waren sehr beeindruckend, obwohl er sich hier nicht so wohl gefühlt hat wie in Vincennes. Er ist ein Hengst mit tollem Temperament, gleichzeitig cool und gut zu fahren. Bei ihm weiß man allerdings nie, woran man wirklich ist, denn er tut nur das Nötigste. Klar - das Derby Italiano am 13. Oktober ist unser großes Ziel. Bis dahin kommt er sicherlich schneller hinterm Auto weg. Da habe ich ihm noch nie allzu viel abverlangt, bin aber überzeugt, dass er jetzt schon flinker in die Gänge kommen würde, legte ich es drauf an“, fasste Matthieu Abrivard zusammen.

Prix de Rome (Gruppe III int., Dreijährige, keine 110.000 Euro)

2150m Autostart, 80.000 Euro

1.      Frank Gio                       13,8     Matthieu Abrivard              19

         3j.br. Hengst von Face Time Bourbon a.d. Zarina Gio von Ruty Grif

         Be / Zü: Scuderia Bivans Srl (Antonio Somma), IT; Tr: Sébastien Guarato

2.      Luna Nova Gwen         13,9     Yoann Lebourgeois        130

3.      Ferahan As                    14,0     Mario Minopoli jr             140

4.      Lady                                14,0     Clément Duvaldestin       61

5.      Logan Jiel                      14,1     Franck Ouvrie                  450

6.      Learn to Fly                    14,1     Franck Nivard                1040

7.      Leonardo Roc               14,3     Gabriele Gelormini         170

8.      Lopigna                          14,4     Alexis Prat                      1070

9.      Little Brown                    14,5     David Thomain               110

10.    Largo de Castelle         14,5     Benjamin Rochard            95

11.    Fidelis Dance                14,6     Simone Mollo                  970

         Lilas Castelle                dis.r.    Mathieu Mottier               300

         Lipanga de Guez          dis.r.    Nicolas Bazire                 540

Sieg: 19; Richter: sicher 1 - 1 - Kopf - 1 - Kopf - 1½ Längen; 13 liefen

Zw-Zeiten: 15,2/1150m - 14,7/1650m

Wert: 36.000 - 20.000 - 11.200 - 6.400 - 4.000 - 1.600 - 800 Euro

Video: https://www.letrot.com/courses/2024-07-06/7502/7

Für den Hurricane schlägt’s „13“

Auf seiner heurigen Tour durch Frankreich war Stall Germanias Bayard nach dem Sieg in Strasbourg am 16. Mai und dem zweiten Platz in Reims am 22. Juni auf dem Plateau de Soisy im Prix du Moulin Rouge für siebenjährige Europäer engagiert, die keine 165.000 Euro sowie in den letzten zwölf Monaten kein Match der Gruppe II gewonnen bzw. keinen der ersten drei Plätze in einem Gruppe-I-Rennen belegt hatten.

Von den 56.000 Euro, die nach 2.875 Metern vergeben wurden, holte sich der wiederum prächtig daherkommende Ready-Cash-Sohn 14.000 Euro für Platz zwei, der einem gefühlten Sieg glich. Zum 13. Mal in Folge nicht zu boxen war wie bei 14:10 allseits erwartet Sévérine Raymonds Überflieger Hurricane Carter, der wie sein Namensgeber die Konkurrenz klassisch ausknockte und nach nicht der Rede werten 1:15,3/2.875m um 25.200 Euro reicher war.

Yoann Lebourgeois war mit dem Niky-Sohn, der die letzte Niederlage am 7. Mai 2022 kassiert hatte, immer wieder verletzungsbedingt längere Zeit hatte aussetzen müssen, gleich dick im vorderen Geschehen dabei. Nach etwas mehr als einer halben Runde jagte er Hunt aus dem Kommando, rochierte bis in den zweiten Bogen mit Garth Vader und hatte dann wieder den Hut auf.

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Foto: geny.com

Robbin Bot hingegen hielt an dritter Position außen Bayards Pulver bis ausgangs des Schlussbogens trocken und startete einen Blitzangriff, der sich für den zweiten Rang als vorentscheidend erweisen sollte. Gegen den nach außen driftenden Hurricane hatte er nicht den Hauch einer Chance, der zwei Längen voraus die Linie kreuzte, hielt jedoch den unterwegs unmittelbar vor ihm liegenden Houston Pajelo um eine knappe Länge in Schach.

Video: https://www.letrot.com/courses/2024-07-06/7502/8