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Deutsche Farben vorn
07. November 2024

Nantes, Mittwoch, 6. November 2024. Gegen Ende des Grand National du Trot war wie so häufig Nantes, das alte Zentrum der Hugenotten an der Loire rund 50 Kilometer vor deren Mündung in den Atlantik, als Austragungsort gefragt.

Auf dem 1.411 Meter weiten Oval des Hippodrome de Petit Port mit der ungewöhnlichen, fast dreieckigen Linienführung ähnlich jener auf der alten Piste von Berlin-Karlshorst ging‘s linkerhand zum vorletzten Mal in dieser Saison um Punkte und 90.000 Euro.

Es war für die „turfists“ eine Wett-Aufgabe, die ebenso undurchdringlich wie der bei frischen 11 Grad dicht bewölkte Himmel schien, denn aktuelle Siegertypen gaben sich nicht gerade die Klinke in die Hand.

Wohl auch durch den Champion-Bonus wurde der mit ein paar konstanten vierten und fünften Rängen aufwartende Horatius d’Ela auf den Favoritenschild gehoben, doch alle, die bei 35:10 auf der Eric-Raffin-Schiene fuhren, konnten ihre Tickets nach einem Fehler des blendend aus den Startlöchern gekommenen Hengstes im ersten, etwas eckigen Bogen in die Mülltonne entsorgen.

Gab dort Gino Viva vor Elixir de Crennes und Hold Up du Digeon die Kommandos, so fiel dieser Part wenig später Harry de Sassy zu, der von Gala de Crennes vor dem besten Zweitbändler Idéal Ligneries, Gims du Plessis, Hidalgo des Noés und Igrec de Celland, dem Träger des imaginären gelben Trikots, bewacht wurde.

Als es das zweite Mal am Zielschild vorbeiging, lief Igrec de Celland auf den vor ihm liegenden Hidalgo auf. Durch den kurzen Schreck-Galopp verlor der Django-Riff-Sohn kaum Boden und vor allem keine Position, riss jedoch die dichtauf trabende Harley Gema bis zur roten Karte ins Verderben, womit eine weitere gute Quinté-Chance „out“ war. Unabhängig davon kamen dort auch Ginko du Roussoir und Good Girl Marceaux aus dem Tritt und spielten keine Rolle mehr.

Als 800 Meter vorm Ziel Hidalgo des Noés zur Attacke blies, reagierte Jean-Philippe Monclin und lancierte Idéal Ligneries in Spur drei. Dieser Schachzug war Gold bzw. 40.500 Euro, 15 Punkte und die Startberechtigung fürs Finale grande in Vincennes wert. Harry de Sassy war rasch geschluckt, und Hidalgo des Noés, der sich als hartnäckigster Widersacher herausschälte, hielt der nunmehr für Roger Wittmanns alleinige Farben laufende Schwarzbraune mit einer Länge sicher in Schach.

Für den perfekt ins zweite Band passenden Repeat-Love-Sohn, der, mal abgesehen von den ersten fünf Rennen, die er allesamt hatte gewinnen können, viel seines beachtlichen Vermögens von nunmehr 592.350 Euro durch feine Prämien in Gruppe-I- und -II-Matches gescheffelt hat, war’s beim 49. Auftritt der achte Volltreffer - und das bei der ersten Probe unter der neuen Regie von Jean-Philippe Monclin, der ihn im Frühjahr von Fabrice Souloy übernommen hat.

Der hatte vor 3½ Jahren nach der Siegesserie den deutschen Sportmarketing-Berater ins Besitzerboot geholt. Dank seines dritten Platzes 3½ Längen hinter Hidalgo des Noés, der vom siebenten auf den dritten Rang sprang, konnte Igrec de Celland seine Spitzenposition im Gesamtklassement weiter ausbauen.

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Foto: letrot.com

„Großartig! Idéal ist ein Klassepferd. Alles hat gut geklappt, obwohl er mir ein wenig zu frisch war. Wir werden nun ins Finale am 1. Dezember gehen und dann versuchen, ihn in einem der ‚B‘-Rennen für den Prix d’Amérique zu qualifizieren“, blickte Monclin hoffnungsvoll voraus. Nichts zu nörgeln hatte Anthony Barrier: „Keine Frage - der Beste hat gewonnen. Wir hatten keine Chance, doch der Ehrenplatz ist aller Ehren wert.“

Erleichtert war Christophe Jariel nach der kleinen Auferstehung seines Igrec de Celland: „Die beiden letzten Ausfälle haben mich etwas zweifeln lassen, obwohl sie zu erklären waren: Igrec hatte zu wenige rote Blutkörperchen. Er wurde behandelt, Saint Galmier haben wir ausgelassen, und heute hat er wieder prächtig funktioniert. Der Fehler eine Runde vorm Ziel war nicht seine Schuld. Da wurde es plötzlich extrem langsam. Nun geht’s nach Toulouse und dann ins Finale, wo es richtig hart wird. Vielleicht gelingt ihm ja der große Wurf als Gesamtsieger…“

Eric Raffin wurde lediglich ein Antrittspunkt gutgeschrieben, so dass sein Vorsprung in der „Driver“-Wertung auf Thomain (64) bei 82 Zählern ein wenig schmolz. Platz drei gebührt nun Matthieu Abrivard (46) vor seinem Cousin Alexandre (29) und David Békaert (26). Bei den „Entraîneurs“ baute Christophe Jariel (63) seinen Vorsprung auf Franck Leblanc (51) und Matthieu Abrivard (41) etwas aus.

Prix Geny Courses - Grand Prix de Loire Atlantique - (Gruppe III nat., Fünf- bis Zehnjähr.)

3000 Meter Bänderstart; 25 Meter Zulage ab 300.000, 50 Meter ab 567.000 Euro (unbesetzt); 90.000 Euro

1.    Idéal Ligneries           3025   13,0    Jean-Philippe Monclin    145

       6j.schwbr. Hengst von Repeat Love a.d. Ouragane von Elvis de Rossignol

       Be: Roger Wittmann; Zü: Claude Legras; Tr: Jean-Philippe Monclin

2.    Hidalgo des Noés       3025   13,1    Anthony Barrier              74

3.    Igrec de Celland         3025   13,3    David Thomain             100

4.    Harry de Sassy          3000   14,0    Jules Leroulley               66

5.    Gino Viva                  3000   14,0    Matthieu Abrivard           80

6.    Elixir des Crennes      3000   14,0    Jérémy Pascal Maillard  260

7.    Gala de Crennes        3000   14,2    Erno Szirmay               200

8.    Ginko du Roussoir      3000   14,2    Charles Dreux            1290

9.    Hold Up du Digeon     3000   14,3    Franck Nivard              140

10.   Faredgio Menuet        3000   14,3    William Bigeon           1390

11.   J’Aime le Foot            3025   13,8    Antoine Lhérété            650

12.   Gims du Plessis         3000   14,4    Philippe Boutin             490

13.   Gala d’Urfist              3025   13,9    Loïc Guinoiseau          1800

14.   Good Girl Marceaux    3025            Pierre Vercruysse       1380

       Harley Gema             3025   dis.r.   Benjamin Rochard          92

       Horatius d’Ela            3000   dis.r.   Eric Raffin                     35

Sieg: 145; Richter: sicher 1 - 3½ - 1 - ½ - ½ - 2½ - ½ - 1 Länge; 16 liefen

Wert: 40.500 - 22.500 - 12.600 - 7.200 - 4.500 - 1.800 - 900 Euro

Video: https://www.letrot.com/courses/2024-11-06/4413/2

Punkte nach Etappe 12 (Amiens, Marseille-Borély, Lyon-La Soie, Cordemais, Le Croisé-Laroche, Laval, Bordeaux, St Malo, Le Mans, Cherbourg, St Galmier, Nantes):

Igrec de Celland                71 (3 Siege)

Ibiki de Houëlle                 53 (2 Siege)

Hidalgo des Noés              34

Hold Up du Digeon            31

Horchestro                       28 (1 Sieg)

Hymne du Gers                 26 (1 Sieg)

Iguski Sautonne                26 (1 Sieg)

Eurêka Vrie                      19

Ibiscus Man                      19

Gendréen                        16

Forbach                           15 (1 Sieg)

Graal du Trésor                 15 (1 Sieg)

Hero Sibey                       15 (1 Sieg)

Idéal Ligneries                  15 (1 Sieg)

Gino Viva                         12

Guide Moi Forgan              12

Happy Danica                   12

Have a Dream                  12

Ino du Lupin                     12

Eberton                           11

Grâce du Digeon               10

Implora Mauzun                10

Inexess Bleu                    10

Instinct d’Am                    10

Zur Schlussetappe geht’s diesmal nicht nach Rouen-Mauquenchy. Der Südwesten trägt sie am 20. November in Toulouse aus. Auf dem 1.275-Meter-Rechtskurs des Hippodrome de la Cépière fallen die letzten Würfel, wer am 1. Dezember in Vincennes an der Clôture, dem ersten großen Spektakel des Winter-Meetings, teilnehmen darf.

Bold-Eagle-Bruder als Tipp des Tages

Hingucker im Rahmenprogramm war ein kleiner Vollbruder des großen Bold Eagle. Light my Fire ließ sich von der ominösen „13“ - es war der 13. Auftritt des Schwarzbraunen aus Zucht und Besitz der Ecurie Hunter Valley - nicht aus dem Strich bringen und heftete sich als 13:10-Tipp des Tages mit Franck Nivard die sechste Siegschärpe ans Revers.

Nach den 3.000 Metern des Prix PMU „Le Lucéen“ war der Schüler von Sébastien Guarato um 13.500 Euro reicher; macht einen neuen Kontostand von 134.575 Euro für den dreijährigen Hengst.