Am letzten Tag des Herbst-Meetings zu Vincennes gelang der zeitlebens für finnische Interessen laufenden Noble Dolly im fünften Anlauf unter der Regie Jean-Michel Bazires der erste Sieg in Frankreich. Dabei saß der Meister nicht mal selbst hinter der Ready-Cash-Tochter, sondern hatte die Vorlauf-Siegerin des Stuten-Derbys 2016 im mit 43.000 Euro dotierten Prix Elsa für sechsjährige Stuten, die keine 199.000 Euro verdient hatten, seinem Sohn Nicolas an die Hand gegeben. Mit der „10“ von der innersten Position der zweiten Startreihe hinterm Auto loslegend, brachte sie der Filius als Vierte hinter Datcha (150:10), Demoiselle Mika (610) und Diane des Loyaux (39) noch vor der von seinem Vater gesteuerten Dastavia de Guez (23) glänzend unter.
Trotz 1:10er Tempo entschloss sich Bazire junior bergauf für die Todesspur, übernahm am Ende der Steigung selbst das Kommando und sah sich wenig später der barschen Attacke Dastavia de Guez‘ ausgesetzt, die ab der letzten Ecke davon zu fliegen schien. Im Einlauf schwanden der Coktail-Jet-Tochter jedoch die Kräfte, die gar nur als Fünfte anschlug. Gut, wenn man eine so kampfeslustige zweite Farbe wie Noble Dolly dabei hat. Nonchalant ließ sie Dastavia links liegen, hielt dem energischen Angriff Datchas um eine halbe Länge stand und konnte sich nach dem 15. Volltreffer „lifetime“ nebst 19.350 Euro einen neuen Rekord eintragen lassen: 1:11,6 lautet ihre neue Hausmarke, womit der deutsche Distanz-Rekord älterer Stuten von Georgina Corner - 1:11,0 - nicht Gefahr geriet. Wer auf Noble Dolly gesetzt hatte, erhielt 7,1-fachen Sieg-Einsatz zurück.
…Piccadilly dort
„Gold“ gab’s zwei Stunden später rund 1250 Kilometer nordöstlich in Jägersro auch für den ins schwedische Gestütbuch eingetragenen Lasbeker Zögling Piccadilly, der zum Debüt in einem Zweijährigen-Vergleich wenig Zirkus machte. Der fand nach einem Fehlstart statt, weil aus dem ohnehin schmalen Fünferfeld Elite Ima gestrichen wurde. Kurz nach dem gültigen „Ab“ fielen Tequila L.L. und Smashing Love durch Galoppaden endlos zurück. Peter Ingves übernahm mit dem wie ein Brett liegenden Piccadilly sofort die Führung, parierte die lang anhaltende Attacke des mit 20 Meter Zulage bedachten Monster Freak, mit dem Conny Lindblad nach 500 Metern mächtig auf die Tube drückte, ohne Mühen und verabschiedete sich auf der Zielgeraden um rund 30 Meter von seinem sehr müden Quälgeist. Nach im schlanken Gang erzielten 1:17,5/1640m wurden dem dunkelbraunen Hengst 30.000 Kronen als erster Ertrag ins Fahrtenbuch geschrieben. Der ebenfalls von Josef Franzl gecoachte Stallgefährte Malory ließ sein Engagement offiziell wegen „Irrtum bei der Starterangabe“ aus.