Vincennes, Freitag, 8. November 2024. Nicht wie nach ihrem feinen Ehrenplatz zum diesmal abwesenden Jéroboam d’Erable erwartet Jamaïca Phédo, die nach schwachem Start und 20 Meter zurück zur Mitte des Anstiegs wegen mangelnder Aktion aus dem Match genommen wurde, sondern June klinkte sich mit dem Prix Xavier de Saint Palais für die fünfjährigen Satteltraber das erste Gruppe-II-Rennen der Karriere ein.
Und das in einer Manier, an der es nichts zu deuteln gab und am Ende der 2.175 Meter mit 1:10,4 ein neuer Rennrekord geboren war, der um 0,5 Sekunden unter der alten Bestmarke der Paola de Lou (2008), Dexter Fromentro (2018) und Et Voilà de Muze (2019) lag. Ganz einfach servierte Mathieu Mottier, der seinen dritten Etrier d’Or, den goldenen Steigbügel für den besten Trabreiter, dicht vor Augen hat, dem Familienpferd das Match nicht.
Für das enorme Tempo war vom Fleck weg Java Dairpet zuständig, hinter der sich Jean Balthazar und Jolie Indienne versteckten, wogegen June sich als Solistin in der Außenspur versuchte. Die Booster-Winner-Tochter, die im Frühherbst mit drei roten Karten in Folge schwer in die Bredouille gekommen schien, marschierte wie schon zuvor bei den Plätzen zwei im Prix Edmond Henry und drei im Prix Hervé Céran-Maillard wie aufgezogen.
400 Meter vorm Ziel konnte sich Java Dairpet die Hoffnungen auf den Sieg gründlich abschminken. Es blieb nur noch der 717.920 Euro schwere Klotz Jean Balthazar als Rivale, doch auch den ließ June überlegen mit vier Längen hinter sich. Mit dem fünften Treffer aus 28 Starts stemmte sie ihr Konto auf 252.160 Euro - weit entfernt von den Batzen der Jéroboam d’Erable und Jean Balthazar, aber mit deutlichem Zug nach oben.
Vom zerstörten Rest hielt sich Java Dairpet als Dritte am besten, während Jolie Indienne die vierte Prämie mit Einbiegen auf die Zielgerade versprang.
„Das war heute ihr Rennen“, erklärte Züchter und Besitzer Dominique Mottier, „selbstverständlich hat uns die Disqualifikation Jamaïca Phédos ebenso geholfen wie die Tatsache, dass Jean Balthazar nach der Sommerpause noch längst nicht auf Hundert ist. Trotzdem - das hohe Niveau ist nicht zu leugnen, wie an der Kilometerzeit ersichtlich.“
Filius Mathieu bestätigte: „June war heute perfekt. Ich schwanke, ob ich sie nicht nach dieser Aufgabe in Ruhe lasse, denn der Winter - das ist bisher noch nie ihr Ding gewesen. Doch bei der heutigen Vorstellung zeigte sie kein Anzeichen dahingehend, so dass sie erst mal weiter im Sport bleibt. Der Prix Bilibili am 15. Dezember ist ein lohnendes Ziel.“
Dort könnte er allerdings in Schwierigkeiten kommen, welches Pferd er reitet: Der lange verletzte Je M’Envole steht unmittelbar vor dem Comeback.
Prix Xavier de Saint Palais - Monté - (Gruppe II nat., fünfj. Hengste & Stuten)
2175m Bänderstart o.Z., 120.000 Euro
1. June 10,4 Mathieu Mottier 36
5j.br. Stute von Booster Winner a.d. Cenora von Blue Dream
Be / Zü: Dominique Mottier; Tr: Mathieu Mottier
2. Jean Balthazar 10,6 Benjamin Rochard 51
3. Java Dairpet 11,7 Paul-Philippe Ploquin 150
4. Justess Viking 12,1 Nathalie Henry 420
5. Jade du Cèdre 12,4 Alexis Collette 420
Jamaïca Phédo dis.r. Eric Raffin 18
Jolie Indienne dis.r. Guillaume Martin 210
Sieg: 36; Richter: überlegen 3½ - 11 - 5 - 4 Längen; 7 liefen
Zw-Zeiten: 06,7/675 - 08,0/1175m - 10,0/1675m
Wert: 54.000 - 30.000 - 16.800 - 9.600 - 6.000 (- 2.400 - 1.200) Euro