Gimpanzee nicht nur auf 800-Meter-Bahnen eine Macht (Foto: nypost.com)

Schon am 24. August war der Chapter-Seven-Sohn auf der Halbmeilenbahn von Batavia Downs in einem New York Sire Stakes auf die Siegerstraße zurückgekehrt und legte im 500.000 Dollarwertvollen zweiten Lauf der Triple Crown umgehend in der 1:10,6-Bahnbestzeit für dreijährige Hengste und Wallache nach. 800-Meter-Ovale, wegen der engen Kurven durchaus nicht jedes Pferdes Sache, wie bei den im ersten bzw. zweiten Bogen aus dem Takt kommenden Livinonthedash, Osterc bzw. Soul Strong zu sehen, scheinen dem Hengst der Herren Anders Ström (Courant AB) und Lennart Ågren (SRF Stable) bestens zu liegen.

Am schnellsten kam der von Dexter Dunn für Åke Svanstedt chauffierte Soul Strong in die Hufe, doch noch vor Erreichen des Viertelmeilenpfostens knöpfte ihm der gleichfalls brillant losdüsende Gimpanzee den Taktstock ab und legte fortan eine Pace vor, die jedwede Angriffsgelüste im Keim erstickte. Vier Längen zurück folgte Hambo-Sieger Forbidden Trade erst an vierter, nach Soul Strongs Patzer an dritter Stelle und hatte nie eine Chance, den Abstand zum munter dahin donnernden Gimpanzee zu verkürzen, der sich beim 14. Sieg seiner Laufbahn trotz des Bahnrekords kein Bein ausreißen musste. Die frischen 250.000 „bucks“ stemmten sein Konto auf 1.145.996 USD. Versteigert worden war der Braune am 7. November 2017 in Harrisburg für 170.000 Dollar.

Platz zwei samt 125.000 USD war bei Forbidden Trade in bombensicheren Händen, wogegen es um die weiteren Prämien haarig eng zuging. Soul Strong kam nach seinem Lapsus mit dem schnellsten „final quarter“ aller Acht noch einmal gewaltig zurück und rang den im Eifer des letzten Gefechts springenden Sheena’s Boy knapp nieder, der wegen der Galoppade vom vierten Rang hinter die dicht an dicht eintrudelnden No Drama Please und HI Revadon auf Platz sechs gesetzt wurde und damit leer ausging.

„Gimpanzee hat auch im Hambo stets alles aus sich herausgeholt, was wir von ihm verlangt haben. Es ist eine Freude, ihn zu fahren. Marcus und sein Team machen mit all den Zwei- und Dreijährigen einen grandiosen Job, und ich bin stolz, ein Teil davon zu sein. Solch perfekt vorbereitete und topfitte Pferde zu fahren, ist ein einfacher Job für mich“, zollte Brian Sears Melander und dessen Team allen Respekt. Der Trainer fügte an: „Seitdem er das erste Mal auf einem 800-Meter-Kurs unterwegs war, hat er Spaß daran gehabt. Er ist der perfekte Typ für diese Bahnen und legt sich in die Kurven wie ein Motorrad-Rennfahrer. Ich denke nicht, dass es auf einem Halbmeilen-Kurs einen besseren Dreijährigen gibt - und außerdem will er von sich aus immer gewinnen.“

65. Yonkers Trot (Dreijährige)
1609m Autostart, 500.000 USD
1.    Gimpanzee    10,6    Brian Sears    13
    3j.br. Hengst von Chapter Seven a.d. Steamy Windows von Muscle Massive
    Be: Courant Inc. (Anders Ström) & SRF Stable (Lennart Ågren), SE; Zü: Order by Stable (Stefan Balazsi), SE;    Tr: Marcus Melander

*als Vierter wegen Galopps auf der Zielgeraden auf Platz sechs zurückgesetzt
Sieg: 13; Richter: überlegen 4¼ - 1¾ - (¼) - ¼ - ½ - 6¾ Länge; 8 liefen
Wert: 250.000 - 125.000 - 60.000 - 40.000 - 25.000 USD

Golden Tricks musste kämpfen (Foto: harnesslink.com)

Hatte Åke Svanstedt im Vorjahr dank Six Pack und Plunge Blue Chip beide Großereignisse für die dreijährigen Traber abgeräumt, so reichte es für den nicht selbst in New York, sondern in Mohawk weilenden einstigen schwedischen Champion diesmal zum Triumph im Hudson Filly Trot. Catchdriver Andy Miller, mit 9.402 Siegen und 125 Millionen Dollar „Einfuhren“ alles andere denn Ersatz, ließ mit der sofort nach Front gedüsten Golden Tricks nach 300 Metern Starita passieren, was die mit 19:10 knapp vor der von Joe Holloway trainierten Trixton-Tochter (21) favorisierte Quincy Blue Chip auf den Plan bzw. in die Außenspur rief. Kaum hatte diese die Spitze erobert, als Starita galoppierte und auf Platz sechs abfiel.

Weil eine Runde später die die Außenbahn beackernde Magical Beliefs nicht mehr ganz mitkam, hatte Miller allen Raum der Welt, Golden Tricks auf freie Bahn zu dirigieren. Es wurde ein hartes Ringen bis zum Zielpfosten und bedurfte eines Blickes aufs Foto, bis der vierte Saison- und sechste Karriere-Sieg der in Harrisburg als Jährling für 24.000 USD versteigerten Trixton-Tochter feststand. 62.167 Dollar ließen ihr Portemonnaie bzw. jenes der Brixton Medical Incorporation auf 177.940 Dollar klettern.

„Besser konnte es für uns nicht laufen. Es war sehr beruhigend, als mir Sarah Svanstedt sagte, sie hätte gut aufgewärmt - schließlich hatte ich Golden Tricks das erste Mal in Händen. Ich war bemüht, sie ruhig zu halten und wollte keinen Fehler riskieren. Im letzten Bogen hatte sie noch reichlich im Angebot und ich hoffte, wir könnten Quincy Blue Chip noch erwischen“, war Millers Kurz-Resumee.
Hudson Filly Trot (dreij. Stuten)
1609m Autostart, 124.334 USD
1.    Golden Tricks    12,1    Andy Miller    86
    3j.br. Stute von Trixton a.d. Golden Goose von SJ’s Photo
    Be: Brixton Medical Inc.; Zü: Little E LLC; Tr: Åke Svanstedt

Sieg: 86; Richter: Kampf k.Kopf - 4½ - ¼ - ½ - 2½ Längen; 7 liefen
Wert: 62.167 - 31.084 - 14.920 - 9.946 - 6.217 USD