(hamburgtrab.de) Der Winter war nach Hamburg gekommen, doch neben Temperaturen kurz über dem Gefrierpunkt war es an diesem Donnerstagvormittag während der Rennen zumindest trocken. Sechs Rennen wurden ab 11.35 Uhr abgelassen, die dann doch etwas zerrupft daherkamen, da die Nimczyk-Armada aufgrund von Krankheit die Reise nach Hamburg nicht angetreten hatte.
Damit war zweifellos die Qualität, aber auch die Quantität der Veranstaltung beeinträchtigt. Für die übrigen Teilnehmer ergaben sich somit Chancen, die sie denn auch nutzten. Vor allem taten dies die Gäste aus den Niederlanden, die sich vier der fünf Profirennen sicherten, wobei das verbleibende an einen vierjährigen Trotter aus dem Nachbarland ging.
Plötzlich Profi
Zweimal war Marco Spin mit Ulaya bereits zusammen unterwegs gewesen, und es hatte jeweils zum Volltreffer gereicht. Diesmal stand der Hattrick an, den Spin mit der Lasbekerin ohne unnötige Hast realisierte. Aus dem Kampf um das Kommando zwischen Ganea und Ragazzaccio hielt er sich heraus, ging nach einer Runde zum Angriff über und stellte bereits 700 Meter die Weichen auf Sieg gegen den gut laufenden Ragazzaccio und Demonio. Für den jungen Marco Spin war der Treffer ein besonderer, denn es war Nummer 30, damit ist der Niederländer nach den Regularien seines Landes nun offiziell Berufsfahrer.
Doppelschlag
Ihrer Maidenschaft entledigte sich Capella beim zweiten Versuch ihres Lebens. Die Fuchsstute biss beim ersten Versuch, an Nimrod Greenwoood vorbeizukommen, zwar auf Granit, doch eine gute Runde später wurde der Pilot dann abgelöst. Marciano Hauber gab Capella den Kopf frei, es langte zum souveränen Treffer gegen eine gefällig nachsetzende Uberlandia und Nimrod Greenwood.
Ohne Probleme gestaltete sich der zweite Sieg. Habibii ging bereits auf der ersten Überseite an die Spitze und kontrollierte fortan das Geschehen nach Belieben. Bel Massive verteidigte trotz der harten Eröffnung den Ehrenplatz gegen Velten von Steven.
Verdient
Vom Fleck weg dominierte Mario van Dooyeweerd mit Duke of New York seine PMU-Prüfung, Der Dreijährige bekam das Tempo nach Gusto eingeteilt und war früh außer Gefahr, so dass der Fahrer ebenfalls frühzeitig jubeln konnte. Die geschonte Grace und der wackere Loric Runancy belegten die Plätze dahinter.
Ziemlich bald vorn zu sehen war Laith H Boko, mit dem Björn Spangenberg nichts anbrennen lassen wollte. Der Wallach spulte an der Tête sein Tempo herunter und kam in keine Bedrängnis mehr. Huppel de Pup gefiel als Runner-up ebenso wie der im Schlussbogen mächtig aufkommenden Robert Streamline. Auch wenn diesmal kein niederländischer Fahrer triumphierte, so war es doch zumindest ein Pferd aus dem Nachbarland, das reussierte.
Geradezu frenetisch feierte Amateurchampion Tom Karten im Sulky von Gotta be Brilliant in der Abschlussprüfung, als er nachsetzend It’s Me in der Distanz einen Fehler abrang und so zum ungefährdeten Erfolg gegen Hoss Power und Amigo Moor kam. Karten selbst lieferte die Auflösung für den gen Himmel gestreckten Arm, denn er widmete den Sieg seiner tags zuvor gestorbenen Großmutter.