++ Straubing: Doppelerfolge für Christoph Schwarz und das Quartier von Trainer Manfred Schub ++ ++ Donnerstag: Fortsetzung der PMU-Woche in Deutschland in Gelsenkirchen mit vier PMU- und drei Rahmenrennen (Beginn 11:50 Uhr) - Am Freitag vier Prüfungen in Hamburg (ab 12:00 Uhr) - Berlin am Samstag mit drei PMU und dem jeweils 6. Lauf zur Silber- und Newcomer-Serie (ab 11:30 Uhr) - Und schließlich München am Montag mit sieben Rennen und den ersten Zweijährigen-Qualis ab 11:35 Uhr ++ ++ Sonntag: Vier C-Bahn-Rennen im niederbayerischen Pocking- Beginn 13:30 Uhr ++
Richard Busch wird 80
24. August 2019

Gäbe es in Deutschland ein Züchterchampionat, das allein auf Effektivität abzielt, eine Art UDR-Wertung nach amerikanischem Vorbild, wäre Richard Busch seit Jahrzehnten regelmäßig ein Titelkandidat. Aber auch so findet man seinen Namen - und immer häufiger auch den seines Sohnes Peter - Jahr für Jahr in den Top Ten der deutschen Traberzüchter. Mit einem stets überschaubaren Lot, selten standen mehr als zehn Mutterstuten auf dem Gestüt Margarethenhof auf der Hamburger Elbinsel Wilhelmsburg, gelingt es Richard Busch, beinahe mit jedem Jahrgang einen Kracher züchten. Und das ohne die ganz großen Investments, sondern mit fundiertem Fachwissen über deutsche und internationale Blutlinien, einem ausgeprägten Instinkt für die richtige Paarung sowie dem nötigen Schuss Risikobereitschaft und Fortune.

 

Trends und die Meinung des Mainstreams waren Richard Busch meist einerlei. Lieber züchtete er nach Gefühl, paarte alte deutsche Mutterlinien mit bewährten französischen Hengsten, führte US-Beschäler und dänische Stuten zusammen. Was oft planlos wirkte und unter Experten Kopfschütteln auslöste, war eine gelungene Mischung aus Wissen und Intuition.

 

Busch Ein Prost auf Orlando

Ein Prost auf Orlando Jet

Ein echtes Juwel der 1895 von Richard Buschs Großvater Johannes gegründeten und damit zweitältesten Traberzucht Deutschlands war die Speedy-Count-Tochter Three Troikas. Selbst 22-fache Siegerin, verantwortete sie im Gestüt neben Western Winner (1:12,8), Xanthos (1:13,7) und Angelette (36 x 1.) den Ténor-de-Baune-Sohn Zerberus (1:11,0), der 1999 auf der Derbyauktion in finnischen Besitz wechselte und in Europa und Kanada eine halbe Million Euro verdiente. Auf dessen Spuren wandelt derzeit Orlando Jet, den Vater und Sohn Busch mit Orlando Vici und der kaum geprüften Super-Arnie-Tochter Chicolina, ihrerseits eine Tochter der dänischen Stuten-Derby-Siegerin Woman New, züchteten. Nicht modern genug, urteilten viele Käufer auf der Versteigerung in Berlin – und sollten ihre Meinung bereuen. Für läppische 7.500 Euro ging Orlando Jet an den Stall Team Neuhof.

 

Eigenverantwortlich zu züchten begann Richard Busch Ende der 1960er Jahre. Mit dem True-Friend-Sohn Tannhäuser, der mit Peter Holbek das Kommerzianrat-Wilhelm-Kraus-Rennen in München gewann, stellt er gleich einen Zuchtrennsieger. Das Licht der Welt erblickten auf dem Margarethenhof, benannt nach Richard Buschs Mutter, auch St.Leger-Triumphator Monteverdi, Hunyady-Gewinner Herkules, die Großverdiener Karajan und Ticino, mehrere Breeders-Crown-Sieger wie Heros und Red Riding Hood,  und Halifax, mit dem Uli Mommert 2011 die Deutsche Amateurmeisterschaft in Hamburg gewann.

 

Derby Einlauf

Derby 2019: Rancoon (6) aus der Busch-Zucht kommt wenige Schritte zu spät

Dass die Busch-Zucht nach wie vor on top ist und auch künftig oben mitmischen wird, untermauerte die – von vielen unbemerkte – Tatsache, dass mit den Hengsten Real Perfect (v. Brad de Veluwe) und Rancoon (v. Orlando Vici) gleich zwei in Wilhelmsburg geborene Hengste den Sprung ins Derbyfinale schafften. Und hätte dieses Finale über 1905 Meter geführt, hätte sich die Busch-Zucht sehr wahrscheinlich auch in der Siegerliste des bedeutendsten deutschen Rennens verewigt.

 

An diesem Samstag feiert Richard Busch seinen 80. Geburtstag. Mein-Trabrennsport.de übermittelt herzliche Glückwünsche und wünscht dem Jubilar noch viele seiner züchterischen Ideen.